Stefan, hättest du das zu träumen gewagt, dass es schon beim ersten Qualifying so gut für euch läuft?
Stefan Kiefer: Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich glaube, hier sind 16 oder 17 Grand-Prix-Sieger am Start, fünf waren in der MotoGP und es sind vier oder fünf Weltmeister dabei. Da hätte ich das nicht gedacht. Wir haben schon irgendwie gehofft, dass wir mit Stefan einen Fahrer haben, der in der Lage ist, so ein Viertakt-Motorrad zu bewegen - deswegen haben wir das Projekt Moto2 auch gemacht. Wir haben gehofft, dass wir so um Platz zehn fahren können, speziell nach dem letzten Test in Jerez, wo sich angedeutet hat, dass der Stefan gut klarkommt. Dass wir hier konstant unter den ersten Fünf fahren, hätten wir nicht geglaubt, aber ganz unerwartet ist es sicher auch nicht.

15 Fahrer sind innerhalb einer Sekunde, das zeigt die große Dichte. Es sind 40 Fahrer am Start. Da sollte sich doch im Rennen auch einiges tun...
Stefan Kiefer: Ganz sicher. Das Gute ist schon einmal, dass Stefan in der ersten Startreihe steht. Hoffentlich macht er auch einen guten Start und hält sich aus dem Getümmel raus. Wenn man hier an 15. oder 20. Stelle im Feld ist, wird es zum einen schwer, nach vorne zu kommen und es wird zum anderen schwer, die ersten zwei, drei Ecken ohne Feindberührung zu meistern.

Ein anderer Punkt: beim nächsten Mal werden die Motoren ja gezogen. Wie läuft denn das genau ab?
Stefan Kiefer: Es sind glaube ich insgesamt 170 Motoren in der Revision und ich greife einfach in die Tüte und zieh eine Nummer. Wie man sieht, sind die Motoren wirklich in der Toleranz von einem Prozent.

Wenn du so auf die Chassis-Hersteller schaust, siehst du dich da in deiner Wahl bestätigt? Ihr ward ja eigentlich die ersten Kunden bei Suter...
Stefan Kiefer: Absolut. Das Motorrad funktioniert, wir haben keine größeren Probleme. So gesehen müssen wir zufrieden sein mit unserer Wahl. Auf der anderen Seite sind hier nach dem Qualifying im Parc Ferme vier verschiedene Chassis-Hersteller gestanden. Das zeigt, die anderen bekommen das auch auf die Reihe. Ich denke, wir haben sicher ein gutes Chassis ausgewählt, aber es ist sicher nicht das einzige, das siegfähig ist.

Im Grunde kann man also sagen, du bist zufrieden und jetzt schauen wir einmal, was morgen rauskommt?
Stefan Kiefer: Genau. Mehr als zufrieden und schauen wir, was rauskommt. Ich hoffe, dass wir unter die ersten fünf, sechs einreihen können.