Mit dem sich nahenden Ende der Saison 2009 steht auch schon das nächste Rennsportjahr in den Startlöchern. Es kommt die neue Moto2-Klasse und immer mehr nimmt das ganze Konzept erkennbare Formen an. Mit der FTR wurde in Spanien ein weiteres neues Prototypen-Motorrad für diese Klasse vorgestellt.

"Wir sind reine Konstrukteure, wir streben nicht danach, in einem Team involviert zu sein", erklärte Firmenchef und Hauptinitiator Steve Bones der offiziellen Website der Motorrad-Weltmeisterschaft. "Wir beabsichtigen, Rennmotorräder zu designen und zu bauen und sie anzubieten, wie es ein Konstrukteur eben tut. Dann können die Teams diese Motorräder von uns kaufen und sie einsetzen, wenn sie denken, dass es passt." Bones betonte außerdem, dass man im Rennsport kein Nobody sei. In den letzten Jahren und Jahrzehnten habe man Teile für Teams und Werke produziert, doch habe man damit nie im Mittelpunkt gestanden. Die Zeit sei nun einfach gekommen auch zu zeigen, was man selbst auf die Beine stellen kann. "Das ist meiner Meinung nach das Schöne an der Moto2. Sie gibt uns die Möglichkeit zu zeigen, wozu wir in der Lage sind und das in einem Umfeld, wo die Kosten nicht unerschwinglich sind."

Haupteinsatz-Ziel ist für FTR natürlich die Weltmeisterschaft. "Den Grand Prix hatten wir immer im Hinterkopf, als wir dieses Bike produzierten", erklärte Bones weiter. Aber auch die spanische Meisterschaft und die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft stehen im Fokus des Briten. "Wir sprechen mit zwei Teams in Deutschland", erklärte er, fügte aber an, dass die Moto2-Lage hier noch nicht ganz klar ist. Derzeit ist der Stand, das Moto2-Motorräder zwar im Rahmen der IDM und in der Superbike-Klasse mit an den Start gehen dürfen, doch gibt es weder eine eigene Meisterschaft, noch bekämen sie Punkte für die Superbike-Klasse. Bisher ist auch noch ungewiss, wie viele Teams überhaupt Interesse daran haben, in der IDM Moto2 zu fahren. Sollten dies doch mehrere sein, dann wird sicher auch an diesem Grundsatz noch einmal gerüttelt werden.

"Für den GP sprechen wir mit Team Germany, Ajo Motorsport, den Sponsoren des G22 Racing Teams und mit Stop And Go Racing. Es gibt also ein paar Teams, mit denen wir momentan verhandeln", gab Bones stolz zu, der auch viel auf den direkten Vergleich von Anfang an setzt. "Aus Konstrukteurssicht ist es einfach essenziell, dass man im Wettbewerb steht. Wenn du testen gehst, bist du auf dich allein gestellt und du weißt nicht, wo du stehst. Du musst daher einfach in den Wettkampf gehen, sodass du deine Stärken und Schwächen kennenlernst." Und der einzige Schauplatz für ein solches Szenario ist derzeit nun einmal die spanische Meisterschaft.

Beim Rennen in Barcelona Anfang des Monats, feierte die FTR ihr Debüt. Und Bones feierte einen immensen Interessenanstieg. "Sobald die Bikes in Barcelona herausrollten, änderte sich die Grundhaltung gegenüber uns Schwungartig. Die Leute konnten die Qualität des Motorrades sehen und die Gedanken und den Aufwand, die in der Maschine steckten." Und auch wenn sie ihrem Testpiloten Diego Lozano sagten, dass er das Bike noch nicht so sehr pushen und ja nicht stürzen solle - man hatte nur ein Motorrad mit - zeigte man sich zufrieden mit den Leistungen. "Das Wochenende lief viel besser, als wir es uns erhofft hatten. Diego Lozano ist ein exzellenter Entwicklungsfahrer. Er qualifizierte sich als 23. und wir waren vom Motorrad sehr beeindruckt, da es nur 100 Meter gefahren war, ehe es am Freitagmorgen die Box verließ." Man entschied sich also, auch das Rennen zu bestreiten. Doch dort stellten sich bereits nach drei Runden Kupplungsprobleme ein, nach 13 Runden war der Einsatz beendet. Nun wolle man in Jerez und Valencia noch einmal in der spanischen Meisterschaft angreifen. Dann soll das Bike vom Supersport WM-erfahrenen Engländer Graeme Gowland pilotiert werden.