Polesetter Hector Barbera schaute heute in Estoril etwas glücklicher drein, als er es noch in Misano nach dem Qualifying tat. Er hatte sich die Poleposition sichern können und war damit überglücklich. Startplatz eins will er nun auch in Platz eins im Rennen verwandeln. "Das ist das Ziel, das Rennen zu gewinnen", betonte der Spanier mehrfach. "Wir wollen das alle im Team, die wir gute Arbeit geleistet haben. Trotz der langen Pause lief es sehr gut bisher. Morgen ist dann der große Tag."

Landsmann Alvaro Bautista strahlte nach Rang zwei und einem Platz in der ersten Reihe bis über beide Ohren. Schließlich war es schon eine ganze Weile her, dass er sich für diese Reihe qualifizierte. Zuletzt war ihm das in der Tschechischen Republik beim GP in Brünn gelungen. "Ja, es läuft besser", musste der aktuell WM-Zweite gestehen. "Ich freue mich, wieder einmal in der ersten Reihe zu sein."

Endlich wieder Reihe 1: Alvaro Bautista, Foto: Milagro
Endlich wieder Reihe 1: Alvaro Bautista, Foto: Milagro

Bautista will morgen an die Vergangenheit anknüpfen und lässt sich gern in Gedanken davon beflügeln. "Wir waren hier drei Jahre in Folge sehr gut und ich mag diese Strecke hier", erklärte der Mapfre Aspar-Star. "Nach drei Monaten ohne Fahren läuft es ganz gut für mich. Es ist schön, dass ich mich jetzt endlich wieder auf das Fahren konzentrieren kann." Vorher habe man zu viel über das nächste Jahr sprechen müssen und er sei immer und überall danach befragt worden. Seit aber klar ist, dass er zu Suzuki in die MotoGP wechseln wird, habe er den Kopf etwas freier. "Ich freue mich jetzt auf das Rennen morgen", sagte er weiterhin. "Meine Abstimmung hier ist gut, ich fühle mich gut - wir können also um den Sieg fahren. Da bin ich mir sicher."

Während die Konkurrenten Pause machten, fuhr Marco Simoncelli dennoch Rennen. Erst letztes Wochenende hatte er seine Premiere in der Superbike Weltmeisterschaft auf der Aprilia RSV4 gefeiert und konnte dort auf Anhieb einen Podestplatz holen. Jetzt will er sich in der 250ccm-WM die in der Gesamtwertung vor ihm liegenden Bautista und Aoyama krallen, um den Titel doch noch zu verteidigen. Doch so rosig begann sein Wochenende in Portugal nicht.

Zum Haareraufen war es dann doch nicht bei Simoncelli., Foto: Ronny Lekl
Zum Haareraufen war es dann doch nicht bei Simoncelli., Foto: Ronny Lekl

"Bis heute morgen war es ein schwieriges Wochenende", grübelte der Lockenkopf. "Mein Setup war nicht so gut und wir hatten viele Probleme." Erst als man dies für den Nachmittag komplett umgestellt habe, lief es besser. "Dann war ich recht schnell und hatte die Pace für das Rennen. Im letzten Teil der Strecke hatte ich zwar noch Probleme, aber die können wir morgen noch beheben. Daher bin ich zuversichtlich und ich glaube an ein gutes Rennen."

WM-Leader Hiroshi Aoyama schaffte als Letzter den Sprung in Reihe eins, verlor 0,283 Sekunden auf Polesetter Barbera und hatte sich das Leben auf dem Weg dahin selbst schwer gemacht. "Wir haben dieses Wochenende ein neues Setup verwendet, wollten dies zum Laufen bekommen. Aber das dauerte halt", seufzte der Japaner. Dass man es aber doch hinbekommen und den Sprung in Reihe eins geschafft habe, erfreute Aoyama.

Der Führende der Weltmeisterschaft macht sich noch keine Sorgen ob des morgigen Rennens. "In meiner letzten Runde war heute sehr viel Verkehr und sie war alles andere als frei zu fahren", grübelte Aoyama. "Alles in allem war es aber nicht schlecht. Ich fühle mich gut für das Rennen." Wir auch Simoncelli, in der Startaufstellung ein Platz vor ihm, klagte Aoyama über Probleme im letzten Sektor der Piste. "Aber wir schaffen das! Da bin ich mir sicher."