Hector Barbera konnte sich heute in Estoril seine vierte Poleposition der Saison sichern. Die WM-Konkurrenten Alvaro Bautisa, Marco Simoncelli und Hiroshi Aoyama werden morgen alle neben Barbera in Reihe eins stehen. Knapp ging es erneut zu, denn Barbera und Simoncelli trennten nur 0,088 Sekunden. Aoyama verlor deren 0,283 auf die Bestmarke.

Mattia Pasini zeigte, dass viele Dinge im heutigen Grand Prix-Sport überflüssig sind. Weder Boxenaufsteller, noch Teppich oder sonst welcher Luxus war um ihn in der Box zu sehen. Nur der Italiener, die Mechaniker, eine Werkbank, Motorradständer und ein Motorrad. Mehr braucht man eben auch nicht, um schnell zu fahren. Denn auf der Strecke brauchte er nur sich, seine Gashand und das Motorrad. Und die Hinterradbremse, wie er in einigen spektakulären Drifts immer wieder demonstrierte. Pasini schob sich gegen Halbzeit der Qualifying-Session schon ein Mal kurzzeitig in Reihe eins.

Gerade in der letzten Runde dieser Session konnten einige Piloten wieder nicht zwischen Qualifying und Rennen unterscheiden. Und so bekriegten sich zum Beispiel Simoncelli und Pasini als ginge es um WM-Punkte oder gar den Titel. Doch das Resultat war, dass beide sich gegenseitig ihre schnelle Runde kaputt machten. In den ersten beiden Sektoren waren sich noch auf Bestzeitkurs gewesen, durch das gegenseitige Überholen blieben sie auf ihren Plätzen drei und sieben sitzen.

Zehn Minuten vor Schluss musste Alex Debon zu Boden. Der Spanier konnte nicht von selbst aufstehen und musste mit der Trage weggebracht werden. Dabei lag er zu jenem Zeitpunkt noch auf Rang zwei der Zeitenliste. Diesen sollte er aber nicht mehr verteidigen können. Debon wurde ins Medical Center gebracht, könnte morgen, wenn er das Ok bekommt, von Rang fünf auf Starten.

Auch der Ungar Balazs Nemeth machte noch Bekanntschaft mit dem portugiesischen Asphalt. Als die Zielflagge schon gefallen war und er seine letzte schnelle Runde anhängte, übertrieb er es ein wenig und landete im Kies. Nemeth blieb unverletzt.