Wenn Spanier in Spanien fahren, dann ist das immer eine Frage der Ehre. Natürlich ist das für jeden Fahrer in seiner Heimat so, aber dank der begeisterten spanischen Fans fühlen sich die iberischen Piloten immer besonders angestachelt. Dementsprechend begeistert sind sie dann auch, wenn sie ihren Fans etwas bieten können, so wie Hector Barbera am Samstag die Pole im 250cc-Qualifying. "In den vergangenen beiden Rennen hatte ich am Ende immer irgendwelche Probleme und konnte nicht um den Sieg fahren. Gestern hatte ich Probleme mit dem Motor. Ich genieße die Atmosphäre hier und will morgen Gas geben. Es ist toll, die Pole zu holen, das gefällt mir. Morgen will ich diese Position wiederholen", sagte Barbera.

Dabei wird ihm aber ein Landsmann im Nacken sitzen, der ebenso motiviert ist. Alvaro Bautista rechnete mit einem schweren Rennen, wie es bei so heißen Bedingungen öfter der Fall ist. "Es war heute schwer, wirklich schnell zu fahren, denn es war so heiß und da läuft die Maschine nicht so, wie wenn sie frische Luft bekommt", erzählte er. Deswegen wollte er auch einfach nur den besten Rhythmus finden und seine Runden drehen. Am Ende hatte er dann zwar auch eine Steigerung geplant, doch Verkehr auf der Strecke kostete ihn Zeit. "Wir müssen morgen für die spanischen Fans 100 Prozent geben. Alle Spanier wollen hier gewinnen, das wird sicher ein gutes Rennen."

Kein guter Sturz

Für die Fans wäre es wohl nicht so gut, wenn ein Nicht-Spanier den Sieg holte. Erster Kandidat dafür dürfte Marco Simoncelli sein, der bei seinem Qualifying-Sturz auch gleich einige Pfiffe von den Rängen hören durfte. Verletzt hatte er sich dabei nicht, der Sturz war dennoch nicht besonders vorteilhaft. "Wir mussten heute etwas testen, konnten das jetzt aber nicht tun. Am Ende konnte ich mit der zweiten Maschine eine gute Zeit fahren, das Gefühl war damit aber nicht das gleiche wie mit dem ersten Bike. Ich bin wegen des Sturzes schon enttäuscht, für morgen bin ich aber zuversichtlich."

So gab sich auch Thomas Lüthi, der zu Barcelona alleine schon deswegen eine besondere Beziehung hat, weil er dort in der 125cc-Klasse sein erstes Podest holte. "Das ist aber lange her, ich konzentriere mich auf das Jetzt und schaue nach vorne. Das war heute eine schwere Session, denn bei diesen Temperaturen ist es für den Menschen, die Maschine und die Reifen anstrengend", sagte der Schweizer. Er versicherte aber, dass er und seine Crew eine Lösung gefunden haben, mit der er am Sonntag ein gutes Rennen haben sollte, wenn es ähnlich heiß sein sollte.