Normalerweise haben die Rennsieger Vorrang, doch aus gegebenem Anlass soll nach dem Rennen in Sepang Marco Simoncelli als Erster zu Wort kommen. Immerhin konnte sich der Italiener den WM-Titel in der 250er-Klasse sichern. Das passende WM-T-Shirt holte er sich gleich an der Ziellinie ab, an der Box wurde er dann von seinen Mechanikern mit Simoncelli-Perücken begrüßt. Nach hartem Rennen und noch härterer Champagner-Dusche schienen dem neuen Weltmeister dann aber die Kräfte ein wenig zu fehlen. "Ich bin sehr glücklich. Mir geht es aber nicht so gut, weil es so heiß ist. Es ist wunderbar. Ich kann nicht reden, mir ist es zu heiß. Es ist wundervoll, danke an alle und Entschuldigung", meinte er.

Etwas mehr zu erzählen hatte Rennsieger Alvaro Bautista, der Simoncelli gleich einmal Glückwünsche ausrichtete und sagte, dass der Italiener eine gute WM gefahren hatte und schwer zu schlagen war. Der Spanier war nicht minder erledigt, denn er hatte versucht, das ganze Rennen zu pushen, nachdem er am Start ein paar Plätze verloren hatte. "Es kam niemand weg, weswegen ich gleich vorne dran bleiben konnte. Ich wollte am Anfang nicht übertreiben, sah aber dann, dass ich vorne fahren kann. Als ich an der Spitze war, wollte ich etwas Tempo rausnehmen, um den Rhythmus der Anderen zu stören und um zu schauen, dass noch ein paar Leute herankommen - schließlich sollte Marco nicht auf das Podest fahren."

Doch es kamen nicht wirklich Fahrer heran und als Julian Simon seine Maschine abstellen musste, war Bautista dann klar, dass er wohl nichts mehr tun konnte, um Simoncellis Titelgewinn zu verhindern. "Danach wollte ich das Rennen nur mehr gewinnen. Ich freue mich über den Sieg, aber leider war es mir nicht möglich, die WM zu holen. Es war aber eine gute Saison. Zu Beginn hatten wir Pech, aber wir gingen es dann Rennen für Rennen an und das lief gut", erklärte Bautista.

Nicht ganz so gut lief es für Hiroshi Aoyama, der sich mit Platz zwei zufrieden geben musste, nachdem er ebenfalls ein hartes und schweres Rennen erlebt hatte. "Es war vor allem schwierig, die Reifen und den Motor zu schonen. Mein Start war OK, aber es war dann jemand vor mir, wodurch ich Speed und auch Plätze verloren habe. Ich musste wieder aufholen, das war hart und hat mich Vorderreifen gekostet", sagte der KTM-Pilot. Zur Mitte des Rennens kam er dann zwar wieder nach vorne, aber der Vorderreifen baute immer weiter ab. "Es war ein gutes Rennen gegen Alvaro und Marco. Wir haben immer gepusht. In den letzten Runden hat Alvaro noch mehr gepusht und als ich mit wollte, hatte ich einen Rutscher und verlor den Rhythmus. Das konnte ich nicht mehr aufholen", erklärte er. Besonders bedauerte er aber, dass KTM im kommenden Jahr nicht weiter bei den 250ern dabei sein wird. "Jetzt haben wir noch ein Rennen. Danke an die Mechaniker und die Sponsoren."