In der Motorrad-WM zählt jede Feinheit, um einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu haben. So kann es sich schon auszahlen, wenn der Motor schneller auf Temperatur kommt und dadurch früher gut läuft. Besonders wichtig war das beispielsweise in Estoril, wo die Temperaturen kühl waren und das nasse Wetter noch zusätzlich dazu beitrug, dass die Motortemperatur stark fluktuierte - was wiederum Auswirkungen auf die Leistung hatte.

Bei KTM und einigen anderen Teams wurden die Probleme dadurch umgangen, dass eine recht gebräuchliche Technik zur Anwendung kam. Über der Motorkühlung wurde ein Klebeband angebracht, wodurch der Motor schneller warm wurde und bei genügend Hitze-Entwicklung konnten die Fahrer das Band dann entfernen, damit die Kühlung wieder ausreichend war. "Wir tapen einfach die Kühlung", sagte Harald Bartol gegenüber der offiziellen Website der MotoGP zu der Technik, die bei Mika Kallio eingesetzt wurde. "Wir haben dann ein Klebeband, das er abnehmen kann, während er auf der Strecke ist."

Laut Bartol steigt die Temperatur vor allem im Windschatten und dabei kann das Band eben weggenommen werden, damit der Motor wieder etwas kühler - fünf bis sechs Grad - wird und damit auch andersherum ein Leistungsgewinn um rund ein PS erreicht wird. "Das Klebeband, das wir auf der Kühlung haben, ist aus aerodynamischen Gründen besser, weswegen wir das anstelle eines Thermostats verwenden. Der könnte sich einfacher regulieren, aber aerodynamisch ist es nicht so gut", erklärte Bartol.

Was die PS des KTM-Motors betrifft, so hofft der Österreicher, dass es ab China ohnehin mehr Kraft geben wird, da neue Teile kommen. "In China sollten wir die Kraft des Motors ein wenig steigern können. Wir haben ein paar Teile für dort und auch für Frankreich. Ich erwarte also, dass wir am oberen Ende etwas näher an den Aprilias sind, was für China wichtig ist." In Frankreich wäre es seiner Meinung nach nicht so bedeutend, auch wenn er betonen musste, dass mehr Kraft überall wichtig sei. "Unser Hauptziel ist es, an der Abstimmung der Maschine beim Chassis Verbesserungen zu machen. Ich erwarte aber, dass wir in den nächsten Rennen recht gut sein sollten."