KTM schreibt Geschichte: Miguel Oliveira holt beim Australien-GP auf Phillip Island den ersten Moto2-Sieg für den österreichischen Hersteller. Oliveira führte das Rennen vom Start weg an und fuhr fehlerlos. Der Lohn war ein dominanter Sieg nach 25 Runden. Für KTM wurde es gleich ein Doppelsieg, denn Brad Binder kam auf P2 ins Ziel vor Franco Morbidelli. Thomas Lüthi hingegen enttäuscht mit P10, was einer Vorentscheidung im WM-Kampf gleich kommt.

Moto2 Phillip Island 2017: Die Schlüsselszene

Mit einem traumhaften Start setzt sich Miguel Oliveira bereits auf den ersten Metern an der Spitze und danach zu einem lupenreinen Start-Ziel-Sieg. Der KTM-Pilot diktiert das Rennen von der ersten Position aus und leistet sich keinen Fehler. Der Weg zum Sieg wurde endgültig frei, als sich Teamkollege Brad Binder und WM-Favorit Franco Morbidelli um den zweiten Platz beharkten.

Moto2 Phillip Island 2017: Der Rennfilm

Start: Miguel Oliveira gewinnt das Beschleunigungs-Duell und geht als Erster in Kurve eins vor Brad Binder und Franco Morbidelli. Marcel Schrötter auf Vier.

1. Runde: Dominique Aegerter schnappt sich Schrötter in Siberia, der kontert wieder. Dahinter Thomas Lüthi. Aegerter überholt Schrötter in Kurve zehn, Pasini Lüthi in der letzten Kurve.

2. Runde: Schrötter geht im Southern Loop wieder an Aegerter vorbei, steigt aber übel per Highsider ab und nimmt Pasini mit. Das spült Alex Marquez an P4 vor, vor Lüthi. Morbidelli an Binder vorbei.

3. Runde: Schrötters Sturz hat für eine große Lücke von 1,5 Sekunden zwischen den Top-3 und den Verfolgern gesorgt. Binder geht in der Honda-Hairpin an Morbidelli vorbei, Marquez verliert nach einem Fehler viele Positionen. Raffin ist Sechster, Cortese Achter, Aegerter Zehnter. Navarro stürzt in Kurve elf.

4. Runde: Edgar Pons wird mit einer Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts belegt. Cortese hat Nakagami den siebten Platz abgenommen.

6. Runde: Morbidelli attackiert Binder in der Honda Hairpin, geht aber weit. Dahinter hat sich Lüthi von Vierge und Raffin abgesetzt. Cortese ist Achter hinter Nakagami, Aegerter Neunter vor Bagnaia. Fabio Quartararo crasht ins Aus.

7. Runde: Oliveira hat sich eine kleine Lücke zu Binder und Morbidelli herausgefahren. Auf den TV-Kameras werden aber wieder erste Regentropfen sichtbar.

9. Runde: Lüthi fällt wieder zurück. Auf die Spitze sind es schon 3,5 Sekunden, im Gegenzug haben Vierge, Nakagami und Raffin die Lücke zu gefahren.

10. Runde: Nakagami holt sich im Southern Loop P5 von Vierge.

11. Runde: Fehler von Binder in Siberia, Morbidelli bedankt sich und übernimmt P2. Dahinter hat Lüthi P4 an Nakagami verloren und Aegerter P10 an Marquez.

12. Runde: Jetzt muss Aegerter auch Corsi ziehen lassen. Binder holt sich in der Honda Hairpin den zweiten Platz von Morbidelli zurück. Durch diese Duelle kann Oliveira vorne abhauen.

13. Runde: Lüthi hat P5 an Vierge verloren. Raffin Siebter, Cortese Achter, Aegerter Zwölfter.

14. Runde: Schweiz-internes Überholmanöver: Jesko Raffin hat Thomas Lüthi hinter sich gelassen.

15. Runde: Morbidelli hat sich wieder den zweiten Platz geschnappt: Überholmanöver gegen Binder im Southern Loop.

16. Runde: Binder nutzt den Windschatten auf Start-Ziel und geht wieder an Morbidelli vorbei. Der geht in Kurve eins weit, was Nakagami in Schlagdistanz zum Podium bringt.

18. Runde: Aus dem Zweikampf um Platz zwei ist jetzt ein Fünfkampf geworden: Binder vs. Morbidelli vs. Nakagami vs. Vierge vs. Raffin. Cortese ist auf P10 zurückgefallen, Aegerter weiter Zwölfter.

19. Runde: Morbidelli überholt Binder in Kurve eins, Nakagami zieht mit. Binder damit nur noch Vierter. Lüthi fällt auf P8 hinter Marquez zurück.

20. Runde: Nakagami überholt Morbidelli in Kurve eins und ist neuer Zweiter. Binder geht auch wieder an Morbidelli vorbei. Cortese muss Corsi ziehen lassen, Lüthi kämpft sich P7 zurück.

21. Runde: Lüthi fällt auf Start-Ziel wieder hinter Marquez und hinter Corsi zurück, Cortese und Aegerter kämpfen nun gegen den WM-Kandidat.

22. Runde: Die Regenflaggen sind wieder draußen, Oliveira gibt erste Handzeichen.

23. Runde: Morbidelli geht rustikal an Binder vorbei, der kontert in der Honda Hairpin. Morbidelli geht beim Beschleunigen wieder vorbei. Raffin Sechster, Cortese Achter, Aegerter Neunter, Lüthi Zehnter.

24. Runde: Binder ist wieder an Morbidelli vorbei und damit Dritter. Nakagami stürzt in Lukey Heights und scheidet aus. Binder mit der schnellsten Rennrunde.

25. Runde: Raffin ist jetzt Fünfter, Aegerter Siebter, Cortese Achter, Lüthi Zehnter.

Ziel: Miguel Oliveira holt den ersten KTM-Sieg in der Moto2, Brad Binder macht den Doppeltriumph perfekt vor Franco Morbidelli. Vierter wird Jesko Raffin vor Xavi Vierge, Alex Marquez, Simone Corsi, Domi Aegerter, Sandro Cortese und Thomas Lüthi. Elfter wird Axel Pons vor Francesco Bagnaia, Stefano Manzi, Lorenzo Baldassarri und Remy Gardner.

Moto2 Phillip Island 2017: Stimmen vom Podium

Miguel Oliveira (KTM, Platz 1): "Ich bin sehr glücklich. Ich könnte mich nicht mehr freuen. Mit drei Runden auf der Uhr hat es angefangen zu regnen und ich hatte sechs Sekunden Vorsprung. Dann bin ich zu vorsichtig gefahren und habe ein bisschen Zeit verloren. Dann habe ich nur noch versucht, das Rennen zu verwalten. Es war auf jeden Fall das bisher Längste meines Lebens."

Brad Binder (KTM, Platz 2): "Ich freue mich auf dem Podium zu stehen. Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt. Wir haben nichts am Bike verändert. Zu Rennbeginn wollte ich an Miguel dranbleiben, aber er war zu schnell und ich habe zu viele Fehler gemacht. Ich habe dann versucht, mit Morbidelli und Nakagami mitzuhalten. Aber am Ende habe ich gemerkt, dass ich schneller sein konnte."

Franco Morbidelli (Marc VDS, Platz 3): "Ich wollte aufs Podium, deshalb habe ich gepusht. Aber am Ende ist Takagami leider gecrasht. Ich habe mich dann entschieden, dass ein dritter Platz auch gut ist. Tom lag hinter mir. Der dritte Platz ist ein Podium und das ist gut für die Weltmeisterschaft."

Moto2 Phillip Island 2017: So lief es für Deutsche und Schweizer

Phänomenale Leistung von Jesko Raffin: Der Schweizer krönt ein Sahne-Wochenende mit Platz vier und damit dem mit Abstand besten Karriereergebnis. Raffin war stets in Schlagdistanz zu den Top-Jungs, wie anfangs auch Thomas Lüthi. Der wurde dann aber durchgereicht und mühte sich in den Mittelfeldkämpfen ab. Ebenso Dominique Aegerter, der nach Marcel Schrötters üblem Sturz Positionen verlor. Sandro Cortese beendete ein gutes Rennen in den Top-10.