Mit der richtigen Abstimmung fand Thomas Lüthi in Indianapolis auch zur gewohnten Stärke in der hart umkämpften Moto2-Klasse zurück. Der 25-jährige Interwetten Paddock Pilot steigerte sich im Vergleich zum freien Training am Vormittag um eine volle Sekunde und sicherte am Ende den neunten Rang. Statt der dritten wäre sogar die erste Startreihe in Reichweite gewesen: Lüthi hatte den nötigen Speed, um ganz vorne mitzukämpfen und warf für seine letzte fliegende Runde alles in die Waagschale, um den Anschluss an seine spanischen Rivalen Pol Espargaro und Marc Marquez an der Spitze wiederherzustellen. Doch ein plötzlich auftretendes Getriebeproblem beim Herunterschalten vereitelte Lüthis Schlussangriff. Weil schon an seinem Sturz am Freitagnachmittag ein Problem mit der Schaltung beteiligt gewesen war, wurde fürs Rennen ein vorzeitiger Wechsel des von Honda gebauten Moto2-Einheitsmotors beschlossen.

"Zunächst hatten wir uns mit der Abstimmung verrannt. Wir hatten vorne am Motorrad ein ziemlich großes Problem, fanden für die Qualifikation dann aber die Lösung. Ich fuhr auf die Strecke und spürte sofort: Toll, das passt, das Bike fährt jetzt viel leichter um die Kurve und ich kann viel besser auf der Linie bleiben. Zu sehen, dass es geht, dass ich schnell fahren kann, hat mich natürlich motiviert. Ich konnte bei meiner Rundenzeit sofort um eine halbe Sekunde zulegen und habe mich dann weiter gesteigert, was die Fortschritte eindeutig unterstreicht", freute sich der Schweizer.

Natürlich habe er zu diesem Zeitpunkt mit der normalen Abstimmung hinterhergehinkt und die meiste Zeit des Qualifikationstrainings damit zugebracht, das Motorrad immer wieder an die besser werdenden Rundenzeiten anzupassen. "Zum Schluss wollte ich dann noch einmal angreifen und auf Zeitenjagd gehen. Ich legte mir eine freie Runde zurecht, habe nach der Start-Ziel-Geraden, wo man vom sechsten in den dritten Gang zurückschalten muss, aber plötzlich die Gänge nicht mehr reingekriegt. Damit wurde mein Sturz im Freitagstraining noch einmal zum Thema, weil ich auch dort vom zweiten in den ersten Gang nicht zurückschalten konnte. Nach der Qualifikation kamen deshalb die Vertreter von Geo Technologies und der Teamvereinigung IRTA bei uns zu Besuch in die Box, wo fürs Rennen am Sonntag ein Motorentausch entschieden wurde."