Große Sprünge sind bei MZ nicht mehr zu erwarten, Foto: MZ Racing
Große Sprünge sind bei MZ nicht mehr zu erwarten, Foto: MZ Racing

Zugegeben, so dreist war in der Neuzeit noch keiner, das Fahrzeug des Konkurrenten aufzukaufen, eigene Aufkleber dran zu kleben und auch noch offen zuzugeben, dass man sich vom Fabrikat des Mitbewerbers Impulse für die eigene Entwicklung erhofft. Doch mit Martin Wimmer an der Spitze von MZ scheint das zu gehen.

Aber Vorsicht! Das McLaren Formel 1-Team hat für Spionage bei Ferrari im Jahr 2007 gleich 100 Millionen Dollar an den Weltverband FIA bezahlen müssen - und dabei haben sie damals nicht einmal einen Ferrari gekauft und ihn silber lackiert. Klar, F1 und Motorrad-Weltmeisterschaft sind zwei unterschiedliche Welten, aber das Prinzip im vorliegenden Fall mit MZ ist ja wohl ähnlich.

Ganz klar: Eine solche Strafe wird im Motorradbereich nicht ausgesprochen werden - obwohl sich die FIM sicher über die 100 Millionen freuen würde. Aber das Geld kann MZ auch gar nicht aufbringen und hinzu kommt noch, dass man da eigentlich schon vor einem Jahr belangt werden hätte können. Denn die erste "MZ-Moto2-Variante" war eine Honda CBR600RR aus der Supersport WM. Und das gibt man auch noch offen zu.

Ein Engagement in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf der Grand Prix-Bühne ist sicher in Ehren zu halten. Aber alles hat meiner Meinung nach seine Grenzen. Und ganz ehrlich? Mir wäre es einfach nur peinlich zum Beispiel von einem meiner Motorsport-Magazin.com-Kollegen einen Artikel über ein Thema verfassen zu lassen, von welchem ich keine Ahnung habe und dann meinen Namen in die Autoren-Zeile zu schreiben.