Kenan Sofuoglu ist ein Segen für das Grand Prix-Fahrerlager. Zum Einen bringt er als Türke eine weitere Nation ins Spiel, was besonders Rechteinhaber Dorna schmecken dürfte. Zum Anderen aber ist Sofuoglu als einer der besten 600ccm-Piloten der Welt bekannt, hat erst in diesem Jahr seinen zweiten Supersport WM-Titel eingefahren.

Der 26-jährige, der seine Karriere in Deutschland im Yamaha-Cup und der IDM Supersport begann, schielte schon im Winter 2009 auf die Moto2-Klasse. Doch auch andere namhafte und schnelle Fahrer wie Cal Crutchlow und Eugene Laverty entschieden sich damals, wie Sofuoglu auch, gegen diese neue Klasse. Zu groß war für sie das Risiko einfach nicht einschätzen zu können, welche Teams und Fabrikate stark sein würden und welche nicht.

In Estoril beeindruckte Sofuoglu, nachdem er sich zunächst für die erste Startreihe qualifizierte und dann im Rennen lange führte. Der Sieg war prinzipiell nur futsch, da der Türke im Warmup gestürzt war und bei der Reparatur vor dem Rennen der Lenkerstummel nicht richtig festgezogen wurde. Er wurde Fünfter, stieg aber noch ein Mal bei allen Teams im Kurs.

Nun aber hat der 17-fache Supersport WM-Laufsieger, der dieses Jahr alle Rennen auf dem Treppchen beendete, sich für das Technomag CIP-Team an der Seite des Schweizers Dominique Aegerter entschieden. "Ich bin schon ganz gespannt darauf, in der Moto2 zu fahren", freute sich Sofuoglu auf das nächste Jahr.

"Ich hatte nach dem Rennen von Estoril von jedem Top Team ein Angebot in meinen Händen, inklusive dem Weltmeister-Team", gab er weiter zu Protokoll. "Aber ich war in der World Supersport mit einem Weltmeisterschafts-Sieger-Team, Ten Kate und ich wollte in einem Team involviert sein, welches ich an die Spitze bringen kann. Als ich einverstanden war zu unterschreiben, sprangen die Jungs hier förmlich im Dreieck und das überzeugte mich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe."