MZ-Werksfahrer Anthony West eroberte beim Grand Prix Portugal den siebten Platz, sein bislang bestes Ergebnis in der Moto2-Kategorie. Der 29jährige Australier war nach einer Runde an 19. Stelle und machte in den ersten Runden noch relativ vorsichtig Boden gut. Doch je mehr die Strecke abtrocknete, desto größer wurde sein Selbstvertrauen. Ab der zehnten Runde blies West zu einer Aufholjagd, wurde immer schneller, erreichte zehn Runden vor Schluss die Top Ten und fuhr im Finale mit einigen der schlagkräftigsten Piloten der Klasse um die Wette.

"Ich bin überglücklich. Wir waren zweimal in den Regentrainings auf Platz eins und haben jetzt im trockenen Rennen Platz sieben, unser bislang bestes Resultat, erkämpft. In dieser Klasse, bei diesem Feld, unter diesen Bedingungen - besser kanns nicht gehen", freute sich MZ-Teammanager Peter Rubatto. "Ich habe den Anthony auch noch nie so motiviert gesehen wie an diesem Wochenende. Als er mit Scott Redding und anderen Topfahrern der Moto2-Klasse zu kämpfen begann, hat er gezeigt, was wirklich in ihm steckt. Vielleicht wurde ihm mit dem Engagement von Max Neukirchner auch bewusst, dass er sich beweisen muss - jedenfalls war er besser drauf als jemals zuvor. Doch auch das Motorrad hat gut funktioniert. Anthony hat in der Schikane drei Gegner überholt, was für das Handling unserer Maschine spricht. Dank eines anderen Auspuffs, den wir vom Kiefer-Team erhalten haben, weil unserer kaputt war, waren wir auch bei Beschleunigung und Topspeed ganz vorne mit dabei."

West erklärte: "Zu Beginn des Rennens waren immer noch etliche feuchte Flecken auf der Strecke, was das Gas geben wirklich schwierig machte. Doch kurz vor Halbzeit des Rennens fand ich einen richtig guten Rhythmus und startete eine Aufholjagd, bei der ich einen Rivalen nach dem anderen einfangen und überholen konnte. Noch ein paar Runden mehr, und ich wäre noch weiter vorne gewesen. Doch ich bin auch so happy - Platz sieben ist sehr gut für uns. Mein größtes Problem war, dass der Schaltblitz nicht funktionierte. Beim Herausbeschleunigen auf die Zielgerade habe ich den Motor entweder in den Drehzahlbegrenzer gedreht, oder ich habe zu früh geschaltet, und beides machte mich auf der Geraden langsam. Zum Ende hin hatte ich ein besseres Gespür für den Motor und schaltete nach Gefühl. Jetzt freue ich mich auf das letzte Rennen in Valencia, eine Strecke, die mir sehr gefällt."