Dirk Heidolf ist der erfolgreichste deutsche 250ccm-Pilot der letzten Jahre. Er kam nie über Gesamtrang 20 hinaus., Foto: Kiefer Racing/Friedrich Weisse
Dirk Heidolf ist der erfolgreichste deutsche 250ccm-Pilot der letzten Jahre. Er kam nie über Gesamtrang 20 hinaus., Foto: Kiefer Racing/Friedrich Weisse

Arne Tode ist raus. Mangelnde Leistung. Und das wirft ihm ausgerechnet Teamchef Dirk Heidolf vor, der in sechs Jahren Grand Prix Rennsport nie über Rang neun hinauskam. 2002 in Estoril im Regen mit über zwei Minuten Rückstand und in einem Feld von 24 Piloten.

Tode konnte in seiner Debütsaison bis Indianapolis ein Mal in die Punkte fahren - in einer der am härtesten umkämpften Weltmeisterschaftsserien des Jahres. 40 Piloten fighten hier auf der letzten Rille gegeneinander.

Mangelnde Leistung, nun, zumindest was die Startpositionen angeht, war Tode in zehn Rennen besser als Heidolf in 92. Die beste Qualifikationsplatzierung Heidolfs: Startplatz elf in Valencia 2005. Tode startete in zehn Grands Prix zwei Mal als Achter aus Reihe zwei, ein Mal als Zweiter aus Reihe eins. Kann man durchaus mangelnde Leistung nennen.

Stürze passieren

Klar kann man Tode vorwerfen, dass er am Sachsenring und in Brünn etwas übermotiviert zu Werke ging, seine alte, aus der IDM schon teilweise bekannte, Übermotiviertheit. Ein Arne Tode wirft auch gerne mal ein Motorrad weg, wo er vielleicht mit Köpfchen zu Rang zehn hätte fahren können anstatt mit aller Gewalt auf fünf zu wollen. Aber das kann man einem in einer Lehrsaison nun wirklich nicht vorwerfen.

Arne Tode geht schon gern mal über das Limit - so wie auf dem Schleizer Dreieck in 2009., Foto: Toni Börner
Arne Tode geht schon gern mal über das Limit - so wie auf dem Schleizer Dreieck in 2009., Foto: Toni Börner

In der Moto2 wird viel gestürzt. Das ist ganz klar. Und dieses Jahr lagen viele häufiger auf der Nase, als man das von ihnen gewohnt ist - siehe Stefan Bradl. Und dann gibt es solche, auf deren Sturz man fast schon wetten kann: Jules Cluzel und Karel Abraham fallen dabei ein. Letzterer fährt - trotz mangelnder Leistung - nächstes Jahr MotoGP. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

Talentvernichtung Heidolf

Ein weiteres Talent ist in der Schmiede von Dirk Heidolf vernichtet worden. Zumindest ein weiteres Deutsches. Wirtschaftlich gesehen mag das alles in Ordnung gehen. Aber der eigentliche Leitsatz des Teams, als Truppe vom Sachsenring, für den Sachsenring und die Region drum herum, ist wieder einmal nicht eingehalten worden. Es fahren noch ein Tscheche und zwei Japaner…

Auch bei Toni Wirsing hieß die Heidolf-Devise: Geld her und weg!, Foto: Racing Team Germany
Auch bei Toni Wirsing hieß die Heidolf-Devise: Geld her und weg!, Foto: Racing Team Germany

2008 musste der Chemnitzer Toni Wirsing eine sechsstellige Summe für ein paar Europameisterschafts-Spaßrennen bei Heidolf abdrücken. Alles mit dem Ziel, um ihn für die Weltmeisterschaft 2009 aufzubauen. Die Unterschrift kam für den GP 250, es wurde alles publik und verkündet und - es folgte die Trennung. Noch bevor die Saison begonnen hatte. Da kann Tode ja eigentlich von Glück reden, dass er wenigstens zehn Rennen lang fahren durfte.

Heidolf verkündet nun, dass er für die kommende Saison gern ein deutsches Talent verpflichten würde. Mein Rat an die Talente da draußen? Rette sich, wer kann!