IRTA-Präsident und Tech 3 Yamaha Team Manager Herve Poncharal wirkte am Sonntagnachmittag in Misano wie ein gebrochener Mann. Wie viele andere war er den Tränen nahe, nachdem er gehört hatte, dass Shoya Tomizawa seinen Verletzungen nach dem Sturz im Moto2-Rennen erlegen war. Als Chef der IRTA ist Poncharal einer derjenigen, der ständig dafür arbeitet, dass es an den Strecken sicherer wird, gegen einen Sturz wie am Sonntag gibt es aber kaum einen Schutz.

Das war auch Poncharal klar, seine Trauer linderte das aber nicht im geringsten. "Ich bin völlig zerstört, ich fühle mich komplett down. Zwei junge Fahrer in zwei Wochen zu verlieren, ist ein unglaublich schlechtes Gefühl. Ich kannte Peter Lenz nicht sehr gut. Er war in den USA einige Male in der Hospitality, aber Tomizawa war ein unglaublicher Charakter. Jemand voller Leben, voller Freude und voller Spaß", sagte der Franzose in einer stillen Ecke des Tech-3-Trucks gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Poncharal meinte, dass Tomizawa zwar noch nicht lange im Paddock gewesen war, aber schon ein voller Teil des Paddocks war. "Er war schnell, er war fröhlich, er war ein guter Junge, er war unglaublich - wie ich sagte, voller Leben, voller Energie, voller Leidenschaft. Er war ein unglaublicher Fahrer. Es tut mir wirklich leid." Letztendlich musste aber auch Poncharal einsehen, dass es ein Rennunfall war und niemanden eine Schuld traf. Es sei ähnlich wie bei Peter Lenz passiert und es könnte auch in Zukunft wieder passieren. "Aber wir hassen das. Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Wenn so etwas passiert, will man hier einfach nur noch raus."