Der 13-fache 500ccm-Grand Prix-Sieger Randy Mamola fordert, dass die Einheitsmotorenregel in der Moto2 wieder verschwindet. Zwar sieht der US-Amerikaner ein, dass man damit momentan Kosten spart, doch findet er, dass trotzdem andere Triebwerke als ausschließlich das auf Basis der Honda CBR600RR eingesetzt werden sollten.

"Ich kann das aus allen verschiedenen Winkeln betrachten und sagen, dass es Super-Pros gibt und auch Super-Kontras", fasste der viermalige Vizeweltmeister der 500ccm-Klasse im Interview mit der Webseite MotoMatters.com zusammen. "Ich denke, dass in der wirtschaftlichen Welt, in der wir jetzt leben, viel getan wurde, um die Klasse zu schützen. Wir kommen von den 250ern. Wir wissen, dass eine Werks-250er 1,5 Millionen Euro war. Wenn du das einem Amerikaner, oder irgendjemandem, sagst, fragen die nur: Was? Aber das sind die Kosten des Rennsportes. Dakota [Mamolas Sohn] fährt in der spanischen Meisterschaft und die Bikes sind mehr als 100.000 Euro. Wie ist das möglich, wenn sein Motorrad 15.000 ist? Es ist Material und das kostet Material nun einmal, wenn du am Rande des Konzeptes arbeitest."

Randy Mamola will mehr Vielfalt in der mittleren Klasse., Foto: Ronny Lekl
Randy Mamola will mehr Vielfalt in der mittleren Klasse., Foto: Ronny Lekl

Yamaha, Honda, Suzuki, Aprilia, Ducati

"Wir haben also klarerweise die Messlatte in einem Bereich etwas heruntergenommen, indem wir einen Einheitsmotor brachten, was ein leichterer Schritt ist, so etwas zu tun. Aber tatsächlich glaube ich, dass es da viele Leute gibt, die sagen, es sollte eine Yamaha, es sollte eine Honda, es sollte ein Suzuki und so weiter geben. Alle haben irgendwo eine 600er in ihrer Produktpalette und ich würde es wirklich gern sehen, wenn eine Aprilia 600 und eine Ducati 600 und so weiter dabei wären. Und nicht einen 750er Zweizylinder gegen die 600er, ich spreche über 600er Reihen-Vierzylinder, aber sie sind alle Vierzylinder."

Dazu müsse es aber, so Mamola weiter, klare Regeln geben. "Ich bin kein Ingenieur und ich kenne die Bohrung und den Hub einer Suzuki nicht, oder einer Honda, oder einer Yamaha oder einer Kawi. Aber sie haben alle 600er und sie fahren alle Rennen gegeneinander. Aber wenn du einen Einheitsreifen bringst, musst du auch ein Drehzahllimit bringen. Wenn du ein Einheitsfahrwerk bringst… Verstehst du, was ich meine?"

"Im Moment drehen die Moto2-Motorräder bis 16.000 U/min. Aber wenn du eine Yamaha 600 mit rein nimmst, dreht die vielleicht bis 17.000 weil Bohrung x Hub ein klein wenig anders ist. Was zu passieren hat, nach mir, ist, dass wir Motorspezifikationen brauchen. Wieder würde ich sagen, dass ich nicht versuchen würde, die Spezifikationen, Bohrung und Hub, zusetzen, aber wenn du einmal eine Richtlinie festgelegt hast, können Kawasaki, Suzuki und alle anderen danach handlen. Und dann nimmst du die Elektronik-Box raus, denn die werden alle einen ähnlichen Charakter haben."