Bei der Rally Luzicke Hory (27. April) bekommt es das sächsische Duo mit starken Konkurrenten wie Tomas Kostka (Ford Fiesta WRC) und Esapekka Lappi (Skoda Fabia S2000) zu tun. Dabei kommt es außerdem zum seltenen Aufeinandertreffen der WRC-Generationen: Matthias Kahle und Christian Doerr sind eines von fünf Teams, die auf ein World Rally Car der ersten Generation (2-Liter-Turbo, bis 2010) setzen. Mit ihrem 13 Jahre alten Skoda Octavia WRC, der eigentlich schon längst in Rente sein sollte, fordern sie den favorisierten Kostka im modernen Ford Fiesta WRC (1,6-Liter-Turbo, ab 2011) heraus.

"Für die Fans ist so ein Duell natürlich etwas ganz Besonderes", beschreibt Matthias Kahle. "Sie werden an der Strecke genau sehen können, wie sehr sich die Autos in den vergangenen Jahren weiterentwickelt haben. Klar ist aber auch, dass wir im Normalfall keine Chance gegen Tomas Kostkas Fiesta haben werden. Wir wollen die anderen 'alten' World Rally Cars hinter uns lassen und um einen Platz auf dem Podium kämpfen."

Dabei wird der Kampf mit den anderen Zweiliter-WRCs schon schwer genug: Neben Kahle/Doerr sind auch Roman Odlozilik (Citroën Xsara WRC), Miroslav Plihal (Skoda Octavia WRC), Jaromir Tomastik (Subaru Impreza WRC) und Karel Trneny (Skoda Fabia WRC) mit von der Partie. Ein Wörtchen um die Podestplätze werden aber sicherlich auch Jan Sykora und Skoda-Werksfahrer Esapekka Lappi (beide Skoda Fabia S2000) mitreden. Der junge Finne soll bei der Rallye in den Lausitzer Bergen weitere Erfahrungen auf Asphalt sammeln. 70,3 Kilometer verteilt auf sechs Prüfungen stehen ihm zum Lernen zur Verfügung.

Für Kahle/Doerr ist die Rallye in den Lausitzer Bergen dagegen fast schon ein Heimspiel: Das Rallyezentrum in Hradek nad Nisou liegt nur 40 Kilometer von Kahles Heimatstadt Görlitz entfernt, außerdem nehmen die Sachsen bereits zum vierten Mal an der tschechischen Sprintrallye teil. 2010 schieden sie in Führung liegend aus, 2011 holten sich Kahle/Doerr nach packendem Kampf den Gesamtsieg, 2012 landeten sie auf Rang Vier.

"Die Rally Luzicke Hory ist für uns so etwas wie der traditionelle Saisonauftakt geworden", beschreibt Copilot Christian Doerr aus Dresden. "Die Atmosphäre hier ist einfach toll und die brüchigen Asphaltstraßen extrem anspruchsvoll. Über den Winter haben wir den Motor revidieren lassen, der sollte jetzt sehr gut gehen. Außerdem haben wir für die nächsten Tage noch einen Test anberaumt, um uns wieder auf den Octavia einzuschießen. Man darf nicht vergessen, dass wir beide seit der Lausitz-Rallye im Oktober an keiner 'normalen' Rallye teilgenommen haben. Entsprechend groß ist unsere Vorfreude auf den Saisonstart!"