Die Sonne stand schon hoch am Himmel als Gadasin um 7:15 Uhr heute Morgen das Biwak für die 120 km lange Verbindungsetappe verließ. Der Start der Schleife um Wolgograd fand im Archendinsky-Wald statt. Doch die Teilnehmer mussten nicht lange suchen, um Sand und harte Pisten zu finden. Unerwartete Dünen, schlechte Sicht und Off-Road über einen der härtesten und steinigsten Untergründe gepaart mit schwerer Navigation. Zusammengefasst: ein großer Tag für den Rally Raid!

Für Jean-Louis Schlesser war es allerdings kein großartiger Tag. Der Franzose überschlug sich und musste wegen seiner verletzten Hand mit dem Helikopter ins Biwak in Wolgograd gebracht werden. "Der Stempel vom Wagenheber hatte sich gelöst und wir haben angehalten, um ihn zu entfernen, aber wir bekamen nicht alle Schrauben los. Nach einer Weile entschieden wir, so weiterzufahren, zumal wir dachten, dass es sich von alleine löst. Aber da ist eine Metallplatte und im Sand schob sie sich über den Hinterreifen. Dadurch sind wir abgehoben und überschlugen uns bei rund 50 km/h", erklärte der Fahrer als er das Medical Center verließ.

Der Arzt aus dem Helikopter der Rennleitung versorgte ihn und brachte Schlesser ins Biwak. "Ich habe mir zwei Finger der linken Hand aufgeschnitten. Deswegen kehre ich nach Frankreich zurück, um mich behandeln zu lassen." Sein Navigator, Konstantin Ziltov, brachte den Buggy auf der Straße zurück zum Team.

Vom Pech zum Etappensieg

Das gestrige Pech von Christian Lavieille und seinem Co-Piloten Pascal Laroque wurde heute mit einem Etappensieg ausgeglichen. "Wir hingen für viele Kilometer hinter einem MAN fest und ich musste den Weg verlassen, um ihn zu überholen. Wir haben gehupt, aber er hat uns nicht durchgelassen. Der Sand war weich und die Reifen stark aufgepumpt, was die Aktion nicht gerade einfacher machte. Am Ende der Etappe hat sich jeder verfahren und auch wir haben einen kleinen Fehler gemacht bevor wir den richtigen Weg fanden. Trotzdem war es ein toller Tag!"

Die Überraschung des Tages war der Ukrainer Vasilyev (G-Force), der von Position 95 gestartet war und als Zweiter ins Ziel kam! (Die Auto- und Truck-Wertung wird zu einer zusammengefasst). "Gestern hatte ich technische Probleme. Ich bin aus einem Loch nicht mehr herausgekommen und musste auf meine Assistenz warten... Deswegen bin ich so weit hinten gestartet - hinter allen Autos und Trucks, die ich alle überholen musste. Ich denke, ich habe um die 50 Fahrzeuge kassiert. Aber die Strecken heute haben mir sehr gelegen", erklärt der Fahrer.

Ronan Chabot verfährt sich

Alvarez wurde Dritter nachdem er in einer Flusspassage zu kämpfen hatte. Trotzdem übernimmt er die Führung in der Gesamtwertung vor Pelichet, Gardemeister und Lavieille. Ronan Chabot und Gilles Pilot waren die Schnellsten am CP1, aber die Crew war im Ziel nur Vierter. "Wir haben uns am Ende der Prüfung verfahren. Der erste Teil der Route war wunderschön - mit Dünenpassagen und Spurrinnen... der zweite Teil war nicht so gut für die Buggys mit schnellen Stücken, Kehren und viel Navigation. Trotzdem, wir wussten, dass der Buggy das schafft!", sagte Chabot.

Jerome Pelichet (Toyota Overdrive) erlebte eine persönlich schöne Prüfung. "Cool!" war das Wort, dass er nutzte, um den heutigen Tag zu beschreiben. Er wurde Fünfter vor Zapletal, Gardemeister, Savenko, Khale und Gadasin, der heute die Führung verlor, nachdem er 15 Minuten stoppen musste. "Die Benzinpumpe hat nicht funktioniert und ich musste anhalten, um sie zu reparieren. Später haben wir uns verfahren. Der gestrige Tag war definitiv besser", sagte der russische Fahrer, dem das gleiche Pech ereilte wir den Ungarn, der Zehnter wurde. Thierry Magnaldi (Buggy Dessoude) hatte keinen besseren Tag als seine Kollegen. Zuerst blieb er im Sand stecken und hatte dann ein Problem mit der Kraftstoffleitung.

Mardeev mit Tagessieg bei Trucks

Mardeev sicherte sich den Tagessieg bei den Trucks. Der Kamaz war drei Minuten und elf Sekunden schneller als Nikolaev, der zwar mit der Orientierung zu kämpfen hatte, aber ohne Probleme durch den Sand kam. "Es war sehr aufregend. Der gestrige Tag war ein Warmup und heute sind wir ins richtige Rennen gestartet. Ich hoffe, dass ich gut in Form bin. Die heutige Etappe hat mir gut gefallen, aber die Navigation war schwer", sagte der Tagessieger. Loprais verfuhr sich und wurde Dritter.