Mike Rockenfeller ist zwar noch ein junger Pilot, bringt aber trotzdem jede Menge Langstreckenerfahrung mit. Egal ob Le Mans, Nürburgring oder Sebring - der 25-Jährige ist auf jedem Terrain erprobt. Vergleichen kann man die verschiedenen Klassiker allerdings nicht - sie unterscheiden sich in vielen wichtigen Details.

"In Le Mans ist definitiv weniger Betrieb in der Boxengasse und man kann sich sicher sein, dass man Benzin bekommt", scherzt Rockenfeller, denn schließlich teilen sich in der Eifel mehrere Teams eine Zapfsäule - gerade bei einem Wetterwechsel kann es da schonmal eng werden.

"Die Rennen sind einfach schwer zu vergleichen, aber am Ende geht es immer um das Selbe", erläutert der Audi-Fahrer im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Man will 24 Stunden ohne Probleme und am Limit fahren. Am Nürburgring kann man aber viel weniger planen als in Le Mans. Es sind sehr viele Autos auf der Strecke, die zudem sehr lang ist. Wenn man auf der Nordschleife ausrutscht, dann hat man keine Chance, das Auto ist beschädigt und man braucht sehr viel Glück."

Wie schnell ein Rennen vorbei sein kann, weiß Rockenfeller aus Le Mans. Vor zwei Jahren flog er schon in der Startphase in die Reifenstapel und beschädigte sein Auto stark. "In Le Mans hilft dir niemand, hier kann dein Auto in die Box geschleppt werden", sagt Rockenfeller. "Man verliert bei einem Unfall oder Defekt viel Zeit, das ist schon Bestrafung genug. Außerdem wollen die Fans doch die Autos fahren sehen. Es ist einfach toll, wenn man nach 24 Stunden die Ziellinie sieht."

Letztendlich hätten beide Rennen ihre Reize. Die Frage, ob Le Mans oder Nürburgring anstrengender sei, kann Rockenfeller allerdings nicht so leicht beantworten. "In Le Mans startet ich mit einem Prototyp, der ist ultraschnell und man muss immer hochkonzentriert sein. Wenn man allerdings hier mit einem Prototyp starten würde, wäre es nochmal anstrengender. Andererseits wäre es mit unserem GT-Fahrzeug in Le Mans nicht so anspruchsvoll..."