Hallo zusammen,

wenn ich Euch diese Zeilen schreibe, dann bin ich noch immer etwas müde von einem ereignisreichen Wochenende. Das 24h Rennen auf dem Nürburgring wurde leider nicht mit einer Zielankunft belohnt. Aber der Reihe nach.

Wie Ihr sicher wisst, ist unser "Turbinchen" von Jürgen Alzen Motorsport mal gerade vier Wochen alt und hat bis zum 24h Rennen gerade 300 km auf dem noch jungen Buckel. Für ein 24h-Rennauto erschreckend wenig! Zwischenzeitlich gab es ja sogar zweimal ein leichtes Feuer im Heckbereich - ich wollte das Turbinchen schon passend in "Feuerstuhl" umtaufen. Aber wer die Mannschaft vom Jürgen kennt, der weiß auch, dass die Jungs immer blitzschnell Probleme lösen können. Es gab kein Feuer mehr...

Die Turbine sah leider das Ziel nicht., Foto: Sutton
Die Turbine sah leider das Ziel nicht., Foto: Sutton

Wir haben zwischen dem VLN-Lauf und dem 24h Rennen noch einiges im Bereich Fahrwerk und Setup geändert. Eine Zeit von 8:29 Minuten war die Ausbeute und nur 3 Sekunden langsamer als der Porsche von Olaf Manthey - ich denke, wir brauchen uns nicht zu schämen. Reihe eins bei der starken Konkurrenz. Glückwunsch am meine Jungs vom Team - die haben sich im Vorfeld die Finger wund geschraubt.

Mit der Turbine auf der Nordschleife so am Limit zu fahren, dass ist schon etwas sehr außergewöhnliches. Auch an unseren Reifenpartner Hankook ein dickes Lob. Die Gummis funktionieren hervorragend und die Koreaner lernen ernorm schnell. Den Startturn fuhr Jürgen Alzen. Das hat er sich nach der ganzen Arbeit auch wirklich verdient! Diese Atmosphäre mit den rund 220.000 Zuschauern ist unbeschreiblich. Und er hat das Auto auch in Führung liegend an mich abgegeben. Respekt Jürgen!

Den Start habe ich als Co-Kommentator für das DSF aus der Sprecherkabine live miterleben können. Eine tolle Perspektive, den Jungs mal über die Schulter zu schauen. Der Edgar Mielke ist im Übrigen ein echt guter Moderator - hat Spaß gemacht. Danke Edgar.

Immerhin konnten wir uns Runde 12 Stunden in der Führungsgruppe aufhalten, ehe es ein Problem im Hinterachsbereich gab. Ich denke, dafür dass unser Auto noch so jung ist, ist das schon beachtlich. So gegen 5 Uhr am Morgen haben wir uns zur Aufgabe entschieden. Klar, man kann immer weiterfahren. Aber es macht keinen Sinn, unnötige Risiken einzugehen. Mitte Juni geht es für das Team in der VLN weiter - und da können jetzt alle gewonnenen Erfahrungen in das Turbinchen einfließen.

Christian hatte trotz des Ausfalls seinen Spaß., Foto: Alfred Klaasen
Christian hatte trotz des Ausfalls seinen Spaß., Foto: Alfred Klaasen

Trotz des Ausfalls bin ich wirklich happy. Wir waren schnell - und vor allem eine super Truppe. Das fängt mit dem Team an - alle sehr gut drauf und echte Racer - bis hin zu meinen Teamkollegen Jürgen Alzen, Christian Abt und dem "Langen" Markus Gedlich. Wir hatten echt viel Spaß und überhaupt kein Konkurrenzdenken - eine super Basis für ein solches Event. Alle haben einen top Job gemacht und sind gute Rundenzeiten gefahren, ohne dem Auto weh zu tun.

Für mich heißt es allerdings Abschied nehmen von der Turbine. Ich fahre ja sonst zusammen mit Wolfgang Kohler auf einem Manthey Porsche 997 - und der Wolfgang ist auch mitgefahren. Sogar sehr erfolgreich: P9 auf einem 997 Cup Porsche - Glückwunsch!

Gratulieren möchte ich auch einigen anderen: Zunächst dem ADAC Nordrhein - unglaubliches Event, auch von der organisatorischen Seite meinen höchsten Respekt. Ein Dank auch an alle Streckenposten und Helfer - ihr habt wirklich einen tollen Job gemacht. Da gab es nichts zu kritisieren. Aber auch die Teilnehmer werden immer besser! Die Nordschleifenlehrgänge der Motorsportakademie Nürburgring zeigen immer mehr Wirkung - da bin ich auch etwas Stolz darauf, denn es war im Jahr 2003 zusammen mit Jörg van Ommen meine Idee, diesen Lehrgang ins Leben zu rufen.

Dann natürlich Glückwunsch an das Manthey Team - verdient gewonnen! Auch Glückwunsch an meine fast Nachbarn: Armin Hahne P2 und kommt aus Wimbach, Sabine Schmitz und Klaus Abbelen P3 und kommen aus Barweiler und natürlich der Hannes Scheid auf P6 mit dem Eifelblitz. Da hat die "Eifelmafia" voll zugeschlagen. Nicht zu vergessen auch der Olli Kainz aus Mayen. Gefreut hat mich auch P2 für Jochen Krumbach zusammen mit dem Armin Hahne. Mit dem Jochen bin ich früher schon zusammen Kart gefahren. Jochen gehörte immer zu den schnellsten und fairsten Kartfahrern zu meiner Zeit. Schade, er hatte nie die finanziellen Möglichkeiten - aber aus ihm hätte auch ein "Großer" werden können.

Mein Sohn Nico hat seine Runde Nordschleife zusammen mit seinen Go Kart Kumpels auch schadensfrei überstanden. Zum Glück hatte er keine Stoppuhr dabei - aber 8:29 Minuten? Hier ein Dank an Ritschi Schnock, der mit so viel Liebe und Hingabe dieses Event für die Kids organisiert. So, genug geschrieben. Gleich geht es für mich wieder auf die Nordschleife - einen Lehrgang machen. Mal sehen was ich von meinen Teilnehmern so alles lernen kann!