Während die anderen Teams durch die Absagen von Adrian Sutil und Nico Hülkenberg, sowie den Mercedes-DTM-Piloten Bruno Spengler und Jamie Green geschwächt in das 24 Stundenrennen von Köln gehen, läuft bei der Wertgrund-Truppe das Projekt Titelverteidigung auf Hochtouren. Vor zwei Jahren überquerte die Mannschaft um Jörg Hardt die Ziellinie auf dem ersten Platz. "Ich wäre ein schlechter Rennfahrer, wenn ich sagen würde, dass wir es dieses Jahr nicht wieder schaffen könnten", so der einzige echte Rennprofi der Titelverteidiger gegenüber motorsport-magazin.com.

"2006 haben wir nicht viel besser gemacht als die anderen Mannschaften", stapelt Jörg Hardt bei einem Rückblick auf die vergangene Ausgabe des Langstreckenrennens tief. "Aber wir waren immer konstant und hatten gleichwertige Fahrer im Team, die auch immer ihre Leistung gebracht haben. Wir haben einfach unser Ding durchgezogen und das hat uns zum Schluss den Sieg gebracht."

Wenn alles so laufen würde wie damals, wäre ganz sicher ein Platz unter den besten Zwei für das Wertgrund-Team reserviert. Als größten Konkurrenten sieht Jörg Hardt, so wie jedes Jahr, das Team Dark Dog. Dort fehlen jedoch mit Jamie Green und Bruno Spengler zwei schnelle Piloten, die von ihrem Arbeitgeber Mercedes-Benz keine Freigabe erhielten. "Schade, ich war schon 2006 in Köln dabei, hatte damals ein tolles Wochenende und hatte mich sehr darauf gefreut, wieder im Team von Bernd dabei zu sein", so Bruno Spengler auf der offiziellen Seite des Kartrennens.

Zum Unmut von Teammanager Christoph Hewer fehlt auch im Team der Formel 3 EuroSerie ein Leistungsträger. Wegen Testfahrten in Jerez kann Nico Hülkenberg seine Mannschaft nicht unterstützen. Dass die Formel-Piloten um den Sieg mitkämpfen können, glaubt Jörg Hardt nicht. "Es haben sich schon viele Formel-Fahrer bei den 24 Stunden von Köln versucht. Ich schätze sie zwar nicht schlecht ein, aber man muss erstmal eine Stunde oder 80 Runden durchhalten und konstant fahren. Das ist schwerer als auf anderen Bahnen, da der Kurs in Köln speziell auf die Muskeln und Körperpartien wirkt, die normalerweise im Motorsport nicht abverlangt werden."

Mit der Aussage - "Ich fahre lieber drei Stunden auf der Nordschleife als 80 Runden auf der Kölner Kartbahn" - könnte Jörg Hardt die Härte des Rennens, bei dem jeder Fahrer mehrere Hundert Runden zurücklegen muss, kaum besser beschreiben. Am Ende wird ganz sicher die Mannschaft siegen, die das größte Durchhaltevermögen beweist.