Hallo zusammen,

ich bin wieder glücklich aus Dubai gelandet um direkt, ohne nach Hause gekommen zu sein, in den Bergen von Garmisch-Partenkirchen ein Event zu begleiten.

Das ist wirklich der absolute Gegensatz. Erst die Wüste mit der "Bauwüste" (da ist New York ein Dorf!) und dann die schönen Berge mit viel Schnee. Und was ist schöner? Ganz klar Deutschland mit den Bergen oder besser gesagt: Mein geliebter Nürburgring mit seinen Bergen!

Damit ging es 24 Stunden rund um die Uhr., Foto: Christian Menzel
Damit ging es 24 Stunden rund um die Uhr., Foto: Christian Menzel

Genug von den Bergen. Mein Einsatz im Team von Walter Lechner war aus meiner Sicht sehr zufrieden stellend. P6 im Gesamt (P4 in der Klasse) hört sich nicht umwerfend an, aber wir sind mit einem 100% originalen Cup Auto gestartet. Das hatte sogar nur einen 90 Liter Tank, obwohl hier 120 Liter erlaubt gewesen wären. OK, die Bleekemolens sind mit einem umgebauten Cup Auto auf P2 gefahren, aber ich hatte den Eindruck, dass hier erlaubter Weise einige Modifikation im Bereich Motor gemacht wurden. Da waren wir nämlich chancenlos.

Aber unsere Strategie war, auf das Pech der Kollegen zu hoffen und gleichzeitig fehlerfrei durchzukommen. Aber ganz ehrlich, ich habe die Masse und Qualität der anderen Autos unterschätzt. Da waren 32 Porsche, sowie 10 weitere schnelle Autos verschiedener Fabrikate am Start! Im Klartext: es ging die Post ab und P6 ist eigentlich ein saugutes Ergebnis gegen all diese schnellen Autos.

Meine Kollegen Pierre Kaffer, Hannes Plesse und Hannes Danzinger sind allesamt sehr gut gefahren. Wir hatten keine Unfälle oder größere Probleme, wobei es bei dem Verkehr nicht schwierig ist, sich welche einzuhandeln. Also Jungs - danke an Euch - super Job! Können wir gerne wiederholen.

Containerromantik à la Dubai., Foto: Christian Menzel
Containerromantik à la Dubai., Foto: Christian Menzel

Besonderen Spaß hatte ich nachts im Regen. Da konnten wir die "Dicken" so richtig ärgern und phasenweise die schnellsten Zeiten fahren. Im Trockenen fehlen uns dann locker 4-5 Sekunden pro Runde. Mehr geht mit dem Cup Porsche nicht. Die Mannschaft vom alten Rennfuchs Walter Lechner war echt gut drauf. Neben der hervorragenden Arbeit können die Burschen auch gut Feiern und Gaudi machen - Respekt!

Dieses Rennen unterscheidet sich etwas von einem 24 h Event am Nürburgring oder in Spa. Die Teams leben aus Containern - und genau in diesen Containern lebten während des Rennens auch wir Fahrer! Davon hatten wir mit dem Schwesterauto 8 Stück. Gleichzeitig hat Mama-Lechner noch in diesem Container für das gesamte Team gekocht und alle versorgt. Ich sage es Euch: dagegen ist das Leben auf einem U-Boot bestimmt ein Kinderspiel... Aber es war wirklich lustig, mit all den Jungs auf einem so kleinen Haufen zu leben. Da wird schon ordentlich gelacht.

Tolles Comeback von Walter Lechner jun. nach seiner langen Krankheit. Fazit: He is back - er war schnell und hatte null körperliche Probleme! Leider ist der dicke RSR von Lechner nach 21 Stunden mit "Getriebesalat" ausgefallen. Schade, ein Podium wäre möglich gewesen.

Christian hatte mit seinen Kollegen viel Spaß., Foto: Christian Menzel
Christian hatte mit seinen Kollegen viel Spaß., Foto: Christian Menzel

Wird in Dubai wirklich so viel gebaut? Ja! Es kann sich keiner vorstellen, was da im Moment passiert. Irgendwie kann ich mich dafür aber nicht begeistern. Ich habe keinen blassen Schimmer wie all die Bürotürme mal vermietet oder verkauft werden sollen. Das gleiche gilt für die Ferienparks. Realistisch gesehen, habe ich den Eindruck, es handelt sich hier um Monopoly-Spielen in freier Natur... Gleichzeitig sind die Straßennetze schon jetzt hoffnungslos überfordert. Du stehst stundenlang im Stau und alle hupen um ihr Leben! Ach was ist das doch schön in meiner Heimat... Aber trotzdem ist Dubai eine Reise wert.

So ein Rennen im Januar ist ja ein sehr gutes "warm up" für die neue Saison. Ich habe mich in der "Muckibude" körperlich gut vorbereitet und hatte im Rennen null Kraftprobleme. Eigentlich könnte die Saison jetzt schon losgehen. Aber hier gibt es noch einige Dinge zu klären. Ich habe wirklich sehr interessante Möglichkeiten und Projekte in Aussicht. Ich denke, in 14 Tagen sollte ich wissen, wohin die Reise gehen wird.

Ihr hört von mir!