Nach 24 Stunden, 368 Runden und 35 Boxenstopps hat Audi den Langstreckenklassiker von Le Mans gewonnen. Frank Biela, Emanuele Pirro und Marco Werner holten für die Ingolstädter den siebten Sieg in diesem Jahrtausend und den zweiten mit dem dieselbefeuerten R10.

In der regnerischen Schlussphase ließ man bei Audi nichts mehr anbrennen und fuhr mit gebremsten Tempo nach Hause. Der Vorsprung auf die Verfolger war groß, zumal diese in den letzten Stunden mit Problemen kämpften. Als erstes erwischte es den auf der zweiten Position fahrenden Peugoet 908 mit Jacques Villeneuve, Jordi Gene und Nicolas Minassian. Mit einem defekten Motor blieb der französischen Truppe nichts anderes übrig als das Auto in der Box abzustellen.

Schwierigkeiten bei Peugeot

Auch beim zweiten 908er gab es in der letzten Stunde, wenige Minuten vor dem Ziel, noch einmal Trubel. Wie das Schwesterauto wurde auch die #8 in die Box geschoben, der zweite Platz von Pedro Lamy, Stephane Sarrazin und Sebastien Bourdais hing am seidenen Faden. Den Franzosen kam zugute, dass das Rennen wegen starken Regens hinter dem Safety-Car neutralisiert wurde und das Feld im Schneckentempo um den 13 Kilometer langen Kurs schlich.

Somit konnte der Pescarolo die Chance nicht ausnutzen. Als der Peugeot 20 Minuten vor dem Rennende wieder auf die Strecke ging, lag er weiterhin auf der zweiten Position. Der private Pescarolo schaffte es immerhin auf das Podium und darf sich als bestes Fahrzeug mit einem Otto-Motor feiern lassen. In der Peugeot-Box kam es kurz vor 15 Uhr noch einmal zu entsetzten Gesichtern. Sebastien Bourdais blieb in den letzten Kurven stehen, jedoch nur, um auf den Rennsieger zu warten.

Das man es überhaupt auf das Podest schaffte, verdankt man den Ausfällen an der Spitze. Zwei der drei Audi R10 fielen durch Unfälle aus. Schon in der Anfangsphase drehte sich Mike Rockenfeller in der Nummer drei von der Strecke und schlug hart in die Bande ein. In den frühen Morgenstunden drehte sich Dindo Capello in der Nummer zwei nach einem Radverlust von der Strecke und versenkte sein Arbeitsgerät in den Reifenstapeln.

Nur zwei Autos im Ziel

In der LMP2-Klasse lief in den letzten Stunden ebenfalls nicht alles nach Plan. Seit dem Vormittag sind nur noch zwei Autos in der Wertung. Binnie Motorsport kam mehrmals in die Box und verschwand in der Garage. Erst knappe zehn Minuten vor dem Rennende ging man wieder auf die Strecke und schaffte es letztlich doch ins Ziel. Auf dem zweiten und letzten Platz in der Klasse lief Barazi Epsilon ein.

Bei den GT-Fahrzeugen blieben die Spitzenpositionen unverändert. In der GT1-Kategorie holte sich der lange Zeit führende Aston Martin mit David Brabham, Rickard Rydell und Darren Turner den Sieg mit einer Runde Vorsprung auf die Werks-Corvette von Jan Magnussen. Bei den großen Sportwagen gab es nur wenige Ausfälle. In den 24 Stunden mussten lediglich der Japanese Lamborghini Owners Club und die zweite werkseitig eingesetzte Corvette die Segel streichen.

Viel mehr und vor allem hochgepriesene Fahrzeuge fielen bei den kleinen Sportwagen aus. In der GT2-Wertung traf es unter anderem Flying Lizard Motorsport mit Jörg Bergmeister und Risi Competizione mit Mika Salo am Steuer. Der Sieg in der auf dem Papier langsamsten Klasse ging an Imsa Performance. Narac/Lietz/Long konnten die Führung den letzten Stunden verteidigen.