Nach zwei Siegen in der Le Mans Series und der Bestzeit beim Vortest zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans reist Peugeot Sport optimistisch zu diesem weltweit wichtigsten Langstreckenrennen. Dort wird das Team am 16. und 17. Juni mit zwei Diesel-Prototypen-Sportwagen Peugeot 908 antreten.

Bei den Testfahrten auf der 13,650 Kilometer langen Traditionsrennstrecke absolvierte Peugeot Sport mit den zwei LMP1-Prototypen, die über einen V12 HDi-Motor mit Rußpartikelfiltersystem verfügen, ohne jegliche technische Probleme das gesamte geplante Programm. Dabei standen vor allem Abstimmungsarbeiten und das Sammeln von Erfahrungswerten auf der Strecke im Vordergrund. Die beiden Peugeot 908 spulten dabei zusammen 139 Runden ab, was einer Distanz von knapp 1.900 Kilometern entspricht. "Wir hatten uns zahlreiche Punkte vorgenommen, die wir abarbeiten wollten. Wir haben alles geschafft", erklärte Sébastien Bourdais, der am Ende der Tests mit 3.26,707 Minuten die beste Zeit der Sitzung fuhr. "Das Auto ist fantastisch zu fahren. Wenn uns eine solche Leistung beim Rennen gelingt, können wir für eine Überraschung sorgen."

Der dreifache Champ-Car-Meister Bourdais teilt sich den rund 700 PS starken Peugeot 908 mit der Startnummer 8 mit dem Portugiesen Pedro Lamy und Stéphane Sarrazin aus Frankreich. Das zweite Auto des Teams, die Startnummer 7, pilotieren der ehemalige Formel-1-Weltmeister Jaques Villeneuve aus Kanada, Marc Gené aus Spanien und der Franzose Nicolas Minassian. Für Villeneuve und Gené ist der Kurs, auf dem die 75. Auflage des Sportwagenmarathons ausgefahren wird, absolutes Neuland. "Der Kurs hat einige interessante Abschnitte. Woran man sich hier jedoch gewöhnen muss, ist der viele Verkehr mit insgesamt 55 Autos aus vier verschiedenen Klassen", erklärte der Kanadier.

Alt und neu im Vergleich, Foto: Peugeot
Alt und neu im Vergleich, Foto: Peugeot

Doch nicht nur Testfahrten und Renneinsätze in der Le Mans Series, in der bisher Siege in Monza und Valencia heraussprangen, gehörten zum Vorbereitungsprogramm von Peugeot Sport. Die Fahrer absolvierten Ende Mai ein mehrtägiges Fitnesscamp, um bei dem 1923 erstmals ausgefahrenen 24-Stunden-Rennen, auch physisch topfit zu sein. Dabei standen unter anderem Radfahren, Schwimmen, Gewichtheben und Tennis auf dem Programm. "Die Fitness stand dabei jedoch nicht alleine im Vordergrund", erklärte Peugeot Teammanager Serge Saulnier. "Unter den Fahrern sollte ein Gemeinschaftsgefühl aufgebaut werden. Schließlich teilen sie sich zwei Autos und da ist Teamgeist eine wichtige Voraussetzung."

Peugeot kann eine erfolgreiche Vergangenheit beim 24 Stunden-Klassiker von Le Mans vorweisen: 1992 holten Yannick Dalmas, Mark Blundell und Derek Warwick mit dem Peugeot 905 den ersten Sieg der Löwen-Marke an der Sarthe. Ein Jahr später gelang den Franzosen, angeführt von Eric Helary, Geoff Brabham und Christophe Bouchut, sogar ein Dreifachsieg.