Einen Nachmittag hatte Dominik Schraml am Montag noch, um in Valencia die Sonne zu genießen und sich etwas zu entspannen. Denn am Dienstag gehen für ihn die nächsten Testfahrten für die Formula Master los, bevor am kommenden Wochenende dann auch die Rennsaison beginnt. "Morgen geht´s dann Gott sei Dank los", meinte er im Gespräch mit motorsport-magazin.com.

Das Ambiente auf dem Circuit Ricardo Tormo gefällt ihm jedenfalls schon einmal ganz gut. "Ich stehe gerade auf der Tribüne und da hat man perfekte Sicht auf die ganze Strecke. Die ist echt topp, auch was die Sicherheit betrifft und Valencia scheint ein guter Saisonauftakt zu werden", sagte er. Vorige Woche war Dominik noch in Italien, wo er in Vallelunga Testfahrten bestritt, um die verlorene Zeit des ersten Tests in Monza aufzuholen, als es am neuen Auto einige Probleme mit der Elektronik gab.

"Die Testfahrten waren in dem Sinne zufrieden stellend, als dass wir viel mehr gefahren sind als zuvor. Wir haben 70, 80 Runden abgespult und im Gegensatz zu den zwölf Runden an zwei Tagen beim letzten Mal war das schon eine gute Steigerung", erzählte Dominik. Ob das Auto auch über eine Renndistanz durchhält wird am Dienstag überprüft. "Da werden wir einmal schauen, was das Auto dann so macht und wir werden die letzten Feinheiten herausarbeiten. Ich war gerade an der Box und wir haben auch noch einige neue Teile für Motor und Elektronik bekommen. Morgen ist dann Härtetest; es hat 35 Grad und dann werden wir sehen, ob das Auto hält."

Die Standfestigkeit wird am Dienstag überprüft, Foto: Lenz Leberkern
Die Standfestigkeit wird am Dienstag überprüft, Foto: Lenz Leberkern

Neben dem Test der Standfähigkeit soll dann aber auch noch ein Qualifying simuliert werden, wobei aber die Zuverlässigkeit eindeutig Vorrang hat. "Unser Teamchef ist klar der Ansicht, dass nicht der gewinnt, der das schnellste Auto hat, sondern der, der das konstanteste Auto hat." In Vallelunga war das Auto zumindest über zwölf Runden ohne Probleme unterwegs und Dominik konnte dabei die Rundenzeiten immer innerhalb von zwei Zehnteln halten, was für die Datengewinnung nicht unerheblich war. "Jetzt müssen wir schauen, wie es im Rennen ausschaut. Wir fahren da 30 Minuten, das werden cirka 25 Runden werden und das ist schon ein Unterschied zu zwölf", sagte er.

Sollte bei der Rennsimulation alles funktionieren, wird dann weiter am Setup gefeilt, wobei das ADM-Team, für das Dominik unterwegs ist, vier Autos hat, weswegen verschiedene Dinge zur gleichen Zeit ausprobiert werden können. "Der eine kann das Setup machen, der andere kann schauen, was das Auto auf lange Distanz macht, der nächste testet die Reifen. Das ist schon gut, wenn man vier Autos hat." Für die harte Arbeit in der spanischen Hitze ist Dominik jedenfalls gerüstet, denn er hat im Winter sechs Mal die Woche Ausdauer und auch Kraft trainiert, um körperlich so gut wie möglich vorbereitet zu sein. "Das macht sich schon stark bemerkbar jetzt. Denn im letzten Jahr bin ich ja das letzte Formel 3000 Rennen gefahren und da hatte das Auto 500 PS also das Doppelte wie in der Formula Master. In so einem Gefährt hast du keine ruhige Minute. Im Gegensatz dazu ist das hier jetzt von der Anstrengung her schon zwei Klassen niedriger", erklärte er.