Seit Januar 2006 lieferte BFGoodrich eine beeindruckende Siegesserie ab: Partner der amerikanischen Marke gewannen 22 WM-Rallyes in Folge. Zwar rüstet der Hersteller aus Clermont-Ferrand seit Saisonbeginn alle Top-Teams aus, auf ihren Lorbeeren wollen sich die Ingenieure keineswegs ausruhen. Für die Rallye Italien 2007 bringt BFGoodrich eine neue Entwicklungsstufe des erfolgreichen g-Force Gravel heraus, die den Piloten auf den anspruchsvollen und verschleißintensiven Schotterstrecken Sardiniens optimalen Grip bieten sollen.

Eine kanadische Studie bewies unlängst, dass auf Sardinien außergewöhnlich viele Männer im Alter von mehr als 110 Jahren leben. Ob das hohe Alter an der Ernährung oder der frischen Meeresluft liegt, oder eher genetisch bedingt ist, darüber gaben die Experten keine Auskunft. Fest steht aber: Während viele sardische Männer ein überdurchschnittlich langes Leben führen, ereilt die Rallyereifen auf der Urlaubsinsel ein gegenteiliges Schicksal. Feldversuche im Nordosten der Insel haben gezeigt, dass die Lebenserwartung dieser Pneus selten die Marke von 80 Kilometern überschreitet. Für dieses Problem scheinen die Forscher von BFGoodrich allerdings jetzt ein neues Wundermittel gefunden zu haben: den BFGoodrich g-Force Gravel 10.

Am kommenden Wochenende steht dem ultra-resistenten Schotterpneu die erste Bewährungsprobe bevor: Auf den anspruchsvollen Wertungsprüfungen der Rallye Italien werden ihn die besten Rallyefahrer der Welt drei Tage lang einem echten Härtetest unterziehen. Die Strecken an der Costa Smeralda sind zum größten Teil von einer tiefen, sandigen Schotterschicht bedeckt. Darunter verbergen sich grobe und Reifen mordende Steine. Übrigens: Die sardischen Felsen gehören ebenfalls zu den ältesten in Europa.

Diese besonderen Bedingungen werfen für die Reifen-Ingenieure ein entscheidendes Problem auf: Der Schotterpneu muss durch den losen Staub dringen, um auf der harten Oberfläche Grip zu bekommen, darf auf rauem Untergrund aber keine Schwächen in puncto Haltbarkeit zeigen. Dass die Spezialisten aus Clermont-Ferrand für dieses Problem bereits im vergangenen Jahr die beste Lösung fanden, zeigt ein Blick auf das Endergebnis: Auf dem Podium standen ausschließlich Partner von BFGoodrich. Dennoch ließen die Entwickler nicht locker und konstruierten über den Winter die Weiterentwicklung des BFGoodrich g-Force Gravel 9+ mit der Typenbezeichnung 10. Die ersten Testfahrten der Werksteams zeigten ein vielversprechendes Resultat: Der ultra-harte Pneu scheint 20 Prozent haltbarer zu sein und dabei das gleiche Performance-Level wie der 9+ zu erreichen.

"Obwohl wir in diesem Jahr alle Top-Teams mit Reifen ausrüsten, verringern wir keineswegs unseren Aufwand, unsere Produkte weiter zu verbessern", betont Matthieu Bonardel, bei BFGoodrich für das Rallye-Programm verantwortlich. "Unsere Partner erwarten auch, dass wir uns nicht zurücklehnen. Egal, auf welchem Level und in welcher Disziplin wir antreten - von der Rallye-WM über den Raid-Sport und Langstreckenrennen bis hin zur MotoGP -, es liegt nicht in der Natur unseres Konzern, sich auf den Lorbeeren auszuruhen."

"In Mexiko feierte eine neue Konstruktion unseres Schotterreifens ihr Debüt", fährt der Franzose fort. "Und dieses Wochenende werden wir erstmalig den neuen g-Force Gravel in der Variante extra-hart einsetzen. Für diese verschleißintensive Rallye ist nur ein Laufflächenmuster erlaubt, deswegen mussten wir uns bei der Größe und dem Profil am bewährten g-Force Gravel orientieren. Wir haben uns daher darauf konzentriert, die Strapazierfähigkeit der Reifenmischung zu verbessern, ohne dabei Defizite bei der Leistungsfähigkeit einzugehen. Bei den Testfahrten zeigte sich, dass die Fahrer mit dem neuen g-Force Gravel 10 gut zurechtkommen. Wir hoffen, dass sich ihr erster Eindruck bei der Rallye bestätigt."

Der Schotterspezialist im Detail

Der Schotterpneu besitzt ein relativ kompaktes Profil, bei dem die Kontaktfläche des Reifens (Größe: 215/65/15) auf dem Untergrund vergleichsweise groß ausfällt - Garant für ein hohes Gripniveau und optimale Traktion. Wie bei allen WM-Läufen sorgt das sogenannte "Mousse"-System auch auf Sardinien dafür, dass die Reifen der World Rally Cars auch grobe Verletzungen ohne Leistungsverlust überstehen.

BFGoodrich stellt seinen Partnern für die Rallye Italien den erfolgreichen g-Force Gravel in drei unterschiedlichen Laufflächen-Mischungen zur Verfügung. Die Auswahl beginnt mit dem weichen BFGoodrich g-Force Gravel 9 für Temperaturen von 15 bis 25 Grad Celsius und die erste Durchfahrt einer Prüfung. Für verschleißintensive Fahrbahnoberflächen und/oder hohe Temperaturen eignet sich die Variante 9+. Sein Debüt auf der Urlaubsinsel gibt der extra-harte BFGoodrich g-Force Gravel 10. Diese Neukonstruktion ist für besonders verschleißintensive Oberflächen und/oder sehr hohe Temperaturen konzipiert.

Für den WM-Lauf auf der Mittelmeerinsel durften die in der Weltmeisterschaft eingeschriebenen Fahrer maximal 50 Reifen nominieren, von denen für den Shakedown und die Rallye höchstens 33 zum Einsatz kommen dürfen - weniger Pneus stehen den WRC-Piloten bei keinem anderen Lauf zur Verfügung. Für die World Rally Cars ist nur ein Laufflächenprofil zugelassen. Die Wahl der bevorzugten Laufflächen-Mischungen mussten die Teams bis zum 10. Mai abgeben.