Bathurst. Mit einer speziellen Variante des Mercedes-AMG GT3 schrieb die Performance- und Sportwagenmarke am Samstag in Australien ein weiteres Stück Motorsportgeschichte. Im Cockpit des rund 650 PS starken Rennfahrzeugs stellte sich Mercedes-AMG Performance-Fahrer Jules Gounon (AND) der Herausforderung des Mount Panorama Circuit. Der dreifache Bathurst-Sieger legte die 6,213 Kilometer in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 191,82 km/h zurück. Mit 1:56.605 Minuten erreichte er die schnellste jemals von einem GT-Fahrzeug auf dem Kurs gefahrene Rundenzeit.

Der amtierende Meister der Intercontinental GT Challenge ging im Vorfeld des legendären Langstreckenrennens im australischen Bundesstaat New South Wales auf die Strecke. Bei seinem Versuch unterbot der 29-Jährige den zuvor gültigen Bestwert auf dem Traditionskurs um 2,074 Sekunden. Der ohne Luftmengenbegrenzer auf maximale Leistungsfähigkeit ausgelegte 6,2-Liter-V8-Motor sorgte in Kombination mit dem von der Formel 1 abgeleiteten Drag-Reduction-System (DRS) für eine Höchstgeschwindigkeit von 308,71 km/h. Diese wurde auf der 1,916 Kilometer langen Conrod Straight erreicht. In dem von schnellen Kurven geprägten Mittelsektor kam neben der Bremsanlage aus Carbon das optimierte Aerodynamik-Paket mit überarbeiteter Frontschürze, Splitter, Seitenschweller sowie Heckdiffusor zum Tragen.

Das Einsatzteam schickte den modifizierten Mercedes-AMG GT3 am Freitag zunächst für einen Shakedown auf die Rennstrecke, um Erfahrungswerte zu sammeln und das Setup zu validieren. Bereits bei dieser ersten Standortbestimmung mit dem Einzelstück fiel die bisherige Bestzeit auf dem Mount Panorama Circuit. In einer zweiten Session unterbot Jules Gounon den Wert erneut. Am Samstagmorgen um 9:20 Uhr Ortszeit nutzte das Team die optimalen Bedingungen bei 21 Grad Celsius Luft- und 30 Grad Celsius Asphalttemperatur, um im finalen Run die neue Marke von 1:56.605 Minuten zu setzen.

Die Stimmen zur neuen Bestmarke eines GT-Fahrzeugs

Christoph Sagemüller, Leiter Mercedes-AMG Motorsport: „Was für eine unglaubliche Runde, die Jules hier auf dem Mount Panorama hingezaubert hat! Die GT3-Rennfahrzeuge haben im vergangenen Jahrzehnt schon eine beeindruckende Entwicklung gezeigt. Heute auf dieser ikonischen Rennstrecke zu demonstrieren, was mit unserem Mercedes-AMG GT3 möglich ist, stellt für uns bei Mercedes-AMG einen besonderen Meilenstein dar.“

Jules Gounon, Mercedes-AMG Performance-Fahrer: „Alles fühlt sich noch schneller und intensiver an. Die Kurvengeschwindigkeiten auf den Reifen sind beeindruckend, die Soundkulisse ist einfach spektakulär. Die Rekordrunde hat mir alles abverlangt, vor allem im Mittelsektor. Besonders in Skyline, wo ich über 240 km/h erreicht habe. Das Fahrzeug spielt in den Kurven dort seine Stärken voll aus und um diese Performance zu nutzen, braucht es sehr viel Einsatz.“

Während Gounon hier von einer Rekordrunde spricht, ist allerdings festzuhalten, dass Rekordfahrten laut FIA- und DMSB-Auflagen nur bei einem offiziell angemeldeten Rennen zählen! Dabei unterscheiden sich die Rekorde in Pole-Rekord in einem Zeittraining oder Qualifying, Streckenrekord innerhalb einer Veranstaltung außerhalb eines Zeittrainings oder Qualifying und dem Rundenrekord, der nur in einem Rennen aufgestellt werden kann.