Faszination Porsche. Die schnellsten Markenpokale der Welt kamen auch in der vergangenen Saison gut an. In unserem Rückblick wollen wir einen Blick auf die Endresultate und die Meister des Jahres werfen. Neben Nicolas Armindo, der den Porsche Carrera Cup Deutschland für sich entscheiden konnten, stößt man auch auf zwei deutsche Namen: Nachwuchsfahrer René Rast war im Jahr nach seinem Triumph im Carrera Cup auch im Supercup erfolgreich, Routinier Christian Menzel überzeugte in Asien.

Porsche Carrera Cup

Mit einem perfekten Start in das Jahr machte Nick Tandy zu Beginn der Saison 2010 klar, dass er ein großes Wort bei der Titelentscheidung mitreden will. Der Brite, für den es die erste komplette Markenpokal-Saison war, siegte bei den ersten beiden Rennen in Hockenheim und Valencia souverän, auf dem Lausitzring kam er auf dem zweiten Platz ins Ziel.

"Man muss an das Auto und die Reifen denken", erklärte Tandy nach dem Umstieg. "Der Porsche ist kein reinrassiger Rennwagen wie etwa ein Formel-3-Bolide. Der Ursprung liegt auf der Straße - und das merkt man." Tandy steckte seine Ziele für den Rest der Saison sehr hoch: "Ich will weitere Siege holen, auch im Supercup. Ich will die Meisterschaft gewinnen, das ist doch klar."

Nicolas Armindo war in Deutschland erfolgreich, Foto: Porsche
Nicolas Armindo war in Deutschland erfolgreich, Foto: Porsche

Die Führung in der Meisterschaft musste Tandy nach zwei schwachen Rennen allerdings an Nicolas Armindo abgeben, der fortan den Ton angab. Zwar gewann Tandy drei Rennen in Folge, seinen Rückstand konnte er so vor dem Finale in Hockenheim jedoch nur auf fünf Zähler reduzieren.

Im entscheidenden Rennen des Jahres war dann schon in der ersten Runde alles vorbei - Tandy schied nach einem Unfall aus, Armindo holte mit dem fünften Platz genügend Punkte. "Der Titelgewinn ist für mich das logische Ergebnis meiner langjährigen Arbeit. Ich bin überzeugt, dass ich es schon früher hätte schaffen können, aber zuvor habe ich es einfach nie richtig zusammengebracht", jubelte Armindo.

Porsche Supercup

Im Porsche Supercup wehte ein ganz anderer Wind. Im Rahmen der Formel 1 gab René Rast den Ton an, nachdem er die Meisterschaft im Vorjahr nur knapp verpasste. Zum Einstand gab es in Bahrain gleich einen Doppelsieg inklusive zweier Pole-Positions, in der Gesamtwertung führte er damit gleicht mit zwölf Punkten.

Lange hielt der Vorsprung nicht. Schon nach einer Nullrunde Rasts beim dritten Lauf übernahm Dauer-Rivale Jeroen Bleekemolen die Spitze. In Sachen Titelentscheidung spielte der Niederländer allerdings keine Rolle - ganze drei Rennen musste er wegen Terminüberschneidungen mit der ALMS auslassen. Stattdessen machten Tandy und Rast die Meisterschaft unter sich aus.

Christian Menzel verteidigte seinen Titel im fernen Asien, Foto: Christian Menzel
Christian Menzel verteidigte seinen Titel im fernen Asien, Foto: Christian Menzel

Nach Siegen auf den Stadtkursen in Monaco und Valencia schnappte sich Rast erneut die Spitze und gab sie bis zum Finale in Monza nicht mehr her. Mit 14 Punkten Vorsprung musste er auf dem Hochgeschwindigkeitskurs nicht mehr alles riskieren: Tandy gewann zwar Qualifying und Rennen, Rast reichte ein vierter Rang allerdings locker.

"Das war ein harter Kampf", sagte Rast nach dem letzten Saisonrennen des schnellsten internationalen Markenpokals der Welt. "Ich bin total glücklich, dass ich den Titel gewonnen habe. Das war mein großes Ziel."

Im fernen Asien machte übrigens noch ein anderer Deutscher auf sich aufmerksam. Christian Menzel gewann den Porsche Carrera Cup Asien und verteidigte damit seine Titel aus dem Vorjahr. "Das war gar nicht so einfach, speziell weil auch das Punktesystem von Porsche die Meisterschaften immer bis zum Schluss offen hält. Da tut ein eventueller Ausfall sehr weh. Das habe ich auch in den Vorjahren schon öfter zu spüren bekommen..."