"Im Großen und Ganzen war es echt hart und echt viel zu lernen. Manchmal hat es mich an meine ersten Rennjahre erinnert, ein ähnliches Gefühl", verriet Kimi Räikkönen nach seinem ersten WRC-Jahr. Von aufsteigenden Selbstzweifel beim Finnen ist aber keine Spur. "Ich habe nie gedacht, dass ich hierher komme und sofort vorne an der Spitze mitfahre", stellte er klar.

Für den siebenfachen Champion Sebastien Loeb war im Vorhinein klar, dass der Finne dieses Jahr nicht konkurrenzfähig sein kann. "Im ersten Jahr geht es rein ums Lernen", weiß Loeb. Und auch Räikkönen wusste, auf was er sich einließ als er seine Unterschrift unter den Einjahresvertrag bei Citroen setzte. "Es gibt keinen Raum für Fehler - das gefällt mir am Rallyefahren. Wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder", verriet der 31-Jährige.

Erfolge & Rückschläge

In seiner ersten Saison musste der Finne sehr viel Lehrgeld zahlen, konnte aber auch einige Achtungserfolge erzielen. Bereits in seiner dritten Rallye in Jordanien fuhr er als Achter seinen ersten WM-Punkt ein. Zwei Wochen später holte er in der Türkei mit Platz fünf sein bestes Saisonergebnis. "Kimis Speed war wirklich beeindruckend für jemanden, der kaum Rallyes gefahren ist", lobte Co-Pilot Kaj Lindström.

In Bulgarien und bei seiner Heim-Rallye in Finnland musste Räikkönen Rückschläge einstecken, bevor er in Deutschland mit seiner ersten Etappen-Bestzeit aufhorchen ließ. Danach machte Räikkönen wieder als "Bruchpilot" Schlagzeilen: In Japan rammte er im Shakedown einen Betonblog, in Frankreich rutschte er in einer Kurve bei gerade einmal 20 km/h von der Bahn.

Bei der Rallye Spanien konnte er erst gar nicht starten, weil er seinen C4 im Shakedown zerlegte - einer der größten Enttäuschungen 2010. "Es war eine dieser dummen Aktionen, die manchmal passieren", bilanzierte Räikkönen. Alles in allem denkt er positiv: "Es ist vorbei, Geschichte und es gibt keinen Grund mehr darüber nachzudenken. So bin ich schon immer mit solchen Dingen umgegangen und das werde ich jetzt nicht ändern", stellte der Finne klar.

Auch die Schritte der Vergangenheit bereut er nicht, denn in die Formel 1 will Räikkönen nicht zurück. "Meiner Meinung nach ist Rallye fahren um einiges härter als Formel 1. Wenn du auf diesen Straßen fahren kannst, auf denen wir dieses Jahr unterwegs waren, kannst du überall fahren", so Räikkönen.