Hallo zusammen, nach einer Woche in China bin ich wieder zurück in Deutschland. Ich habe wirklich einen ordentlichen Trip hinter mir. Jetzt kenne ich einige Flughäfen und Städte etwas besser. Von Frankfurt ging es nach Peking. Von Peking weiter nach Nanjing.

Ich hatte mit meinem Team StarChase in Nanjing eine Fahrzeugpräsentation. Wir haben inzwischen neben dem Rennteam auch drei Porsche Zentren und gehören damit zu den größten Porsche Händlern in China und Asien! In Nanjing wurde eine StarChase Edition vorgestellt. Carrera S mit Aero Paket und vielen netten Details. Sieht echt gut aus! Die Präsentation wurde in der Innenstadt von Nanjing gemacht - in einem Szenenlokal - echt gute Party! Da gibt es inzwischen zu uns hier in Europa, wirklich keinen Unterschied, China hat sich toll entwickelt. Ich glaube, die meisten Europäer haben davon ein falsches Bild - hatte ich ja auch, bevor ich das erste Mal da war. Die Kunden sind dort genauso begeisterte Porschefahrer wie hier bei uns und sie identifizieren sich immer mehr mit dem Motorsport.

Erster Unfall in China

Von Nanjing aus ging es am späten Abend mit dem PKW weiter nach Shanghai. Um 3:00 Uhr morgens dort angekommen, kurz schlafen und mit dem Taxi ab zum Airport, um nach Zhuhai zu fliegen. Hier wollte ich meine Tabellenführung weiter ausbauen. Das hat auch geklappt, zumindest gegen meinen direkten Verfolger Craig Bird. Im Quali war ich "nur" auf Position vier mit 0,3 Sekunden Rückstand. Viele Gelbphasen und ein fehlender Rhythmus waren schuld, denn mein Auto war erneut sehr gut. Aber es kann nicht immer klappen.

In Race 1 kam es dann zu meinem ersten Unfall in Asien. Rodolfo Avila hat sich verbremst und rutscht direkt in das Auto von Craig Bird, der rutscht aber in meinen 911er und dann stehen drei stark beschädigte Cup Porsche im Kies… Zum Glück standen die anderen auch - damit bekommen sie dann auch keine Punkte – das ist das Positive in so einer negativen Situation… Jetzt beginnt der Wettlauf mit der Zeit. Mein Team hatte nur 120 Minuten Zeit, um das schwer beschädigte Auto herzurichten. Komplette rechte Aufhängung inklusive Dämpfer und viele Kleinteile mussten erneuert werden. Doch wir waren so schnell, dass wir den Wagen sogar noch vermessen konnten! Hut ab!

Und es hat sich gelohnt – von Position 22 bis auf P3, schnellste Rennrunde und Craig Baird auf Platz vier! Das bedeutet, wir haben erneut zwei Punkte gutgemacht. Jetzt sind es 18 Punkte. Hört sich toll an, aber wehe wir haben mal Pech. Denn für einen Sieg gibt es 20 Punkte... Nach dem Rennen, ab zur Fähre. Ja, richtig gelesen, eine Fähre bringt Dich von Zhuhai nach Hong Kong! Da im Hotel einchecken und dann am nächsten Tag zurück nach Frankfurt. Von Hong Kong habe ich nicht viel gesehen, sieht aber wirklich nach einer spannenden Stadt aus.

Zurück in Deutschland und auf der Nordschleife

Zurück in Deutschland, bin ich wirklich froh auch hier anständige Temperaturen zu haben. Denn in Zhuhai war es sehr warm und dann noch die hohe Luftfeuchtigkeit - aber, obwohl es fast unmenschlich heiß im Rennauto ist, macht mir das irgendwie nichts aus. Ich motiviere mich sogar damit, indem ich auf das Nachlassen meiner Gegner hoffe...

Am Wochenende werde ich mit Nico auf die Kartbahn zum Testen fahren. Der arme Junge leidet etwas unter meinem Terminkalender. Uns fehlt die Zeit, um ordentliche Testarbeit zu machen. Ich habe meine Rennerei und er seine Schule, die natürlich an erster Stelle steht. Aber jetzt wollen wir mal einige Details in Ruhe durchprobieren. Da musst Du genauso perfekt sortiert sein, wie im großen Motorsport. Mit Nico teste ich gerne. Er macht gute Aussagen. Und wenn er sich nicht sicher ist, dann sagt er das auch – oder wenn er müde wird, dann sagt er das auch ganz offen und ehrlich. Das ist super, so drehen wir uns nicht im Kreis und spulen immer ein gutes Programm durch.

Am 3. Juli werde ich auch wieder in der VLN aktiv sein. Auf welchem Auto ist noch nicht ganz sicher – aber es ist ein Porsche! Hoffentlich ist es ganz heiß, das kenne ich ja auch aus Asien…