Zwischen dem weltberühmten Schriftzug in den Hollywood Hills und den Bullaugen der ehrwürdigen "Queen Mary" im Hafen von Long Beach fand der zweite Lauf der IndyCar-Serie statt. Will Power, der in den Straßen von Long Beach im letzten Jahr gewonnen hatte, ging von der Pole aus in das Rennen über 85 Runden.

Will Power bestimmt die Anfangsphase

Pole und Platz zwei für Will Power, Foto: Sutton
Pole und Platz zwei für Will Power, Foto: Sutton

Power verzögerte geschickt die Startphase und überlistete damit seine überraschten Konkurrenten in den ersten Startreihen. Der starke Rookie Raphael Matos überholte danach Dario Franchitti, fuhr einige schnelle Runden und konnte in Runde 17 und 18 sogar die Führung übernehmen. Auf dem engen Straßenkurs war das Überholen ein Problem und es gab kaum Überholmanöver. Die Boxenstrategien mit richtigen und glücklichen Entscheidungen in den Gelbphasen sollten das Rennen entscheiden. In der ersten Gelbphase zwischen den Runden 17 bis 20 nutzten einige Teams die Unterbrechung für den ersten Service in der Boxengase. Beim Restart lagen sechs Fahrer in Führung, die auf einen Stopp verzichtet hatten. Tony Kanaan bestimmte für sieben Runden die Pace vor dem Auftaktsieger Ryan Briscoe.

Als Justin Wilson durch einen Auffahrunfall die Haarnadelkurve zu einer Haltestelle für vier weitere Fahrzeuge machte, wurde zum zweiten Mal die gelbe Flagge geschwenkt. Mario Andretti machte darauf hinter dem Pace Car fünf Positionen gut und führte nun vor Franchitti und der fahrenden Blockade Ed Carpenter. Auf Rang vier lag plötzlich Danica Patrick, die vom vorletzten Startplatz in das Rennen gegangen war. Hinter Patrick tauchte wieder der Polesitter Power auf. Andretti behielt nur für sechs Runden die Führung, weil er danach mit Carpentier Richtung Box abbog.

Danica Patrick fährt von Startplatz 22 auf Rang zwei vor

Ein starkes Rennen von Danica Patrick, Foto: Sutton
Ein starkes Rennen von Danica Patrick, Foto: Sutton

Dario Franchitti bestimmte nun wieder das Renngeschehen und setzte sich mit vier Sekunden Vorsprung deutlich ab. Patrick bildete mit Power und Helio Castroneves das Verfolger-Trio. Die ersten drei Fahrer machten in Runde 52 ihren Boxenstopp und Castroneves feierte sein Comeback mit drei Führungsrunden. Franchitti nahm die Verfolgung von Position elf wieder auf. Graham Rahal verschenkte sein Rennen, als er von seinem Boxenplatz losfuhr, obwohl der Tankschlauch noch im Fahrzeug steckte. Eine Durchfahrtsstrafe für diesen Vorfall bekam er noch zusätzlich.

Die vierte Unterbrechung in Runde 54 löste Mike Conway aus, der mehr neben, als auf der Strecke fuhr. Es gab die letzten Boxenstopps und der Restart brachte eine Reihenfolge, die sich auf den ersten Positionen bis zum Ziel nicht mehr ändern sollte: Franchitti führte wieder vor Power, Kanaan, Patrick und Dan Wheldon. Briscoe fuhr Scott Dixon völlig überflüssig während der letzten Gelbphase noch ins Heck, und machte damit eine sichere Top 10 Platzierung für beide zunichte.

Franchitti gewinnt das Rennen und eine Wette

Herzlichen Glückwunsch, Foto: Sutton
Herzlichen Glückwunsch, Foto: Sutton

Franchitti und Power belegen nach Sieg und Rang zwei auch diese Positionen im Gesamtstand. Power wird im nächsten Rennen nicht starten, da das Team in Kansas City nur mit zwei Fahrzeugen an den Start gehen will. Eine Entscheidung, die hoffentlich noch rückgängig gemacht wird. Franchitti gewann damit genau nach zehn Jahren wieder ein Rennen für Ganassi in Long Beach - damals hieß der Sieger Juan Pablo Montoya. Franchitti feierte seinen insgesamt neunten Karrieresieg und schenkte dem Team den 25. Erfolg. Gleichzeitig finanzierte der Schotte damit das passende Geburtstagsgeschenk für seine Frau Ashley Judd. Der geizige Sieger hatte vor der Saison noch eine Wette mit seinem Freund Kanaan abgeschlossen: Wenn einer das erste Saisonrennen gewinnt, muss der andere sich die Haare wachsen lassen, bis er ebenfalls einen Sieg einfährt. Die Saison ist lang...