Auch wenn der Meister, wie schon im Jahr zuvor, erneut Dario Franchitti hieß, war die abgelaufene Saison der IndyCar Serie mal wieder richtig spannend. Bis zum letzten Rennen wurde um Amerikas bedeutendste Formel-Meisterschaft gekämpft, einmal mehr fiel die Entscheidung zwischen den beiden Top-Teams: Chip Ganasse Racing und Team Penske.

Zu Beginn der Saison schien ein Fahrer nicht aufzuhalten: Will Power. Der Australier stellte sein Können vor allem auf den Straßenkursen unter beweis. Der Penske-Pilot gewann nicht nur den Chaos-Auftakt auf dem neu geschaffenen Straßenkurs in Sao Paulo, sondern auch das erste Rennen in den USA, das aufgrund von Regenfällen sogar montags stattfinden musste.

Power hängte die Konkurrenz oft ab, Foto: IndyCar
Power hängte die Konkurrenz oft ab, Foto: IndyCar

Dabei war es zunächst gar nicht sicher, dass Power die komplette Saison bestreiten konnte. Deshalb freute er sich nach seinem zweiten Sieg und der Bestätigung seines Cockpits umso mehr. "Das ist einfach klasse", so sich der Tabellenführer nach seinem erneuten Erfolg. "Jetzt können wir sogar um die Meisterschaft mitfahren."

Nach zwei Rennen führte Power schon mit über 40 Punkten und konnte diesen Vorsprung auch bei den folgenden Läufen in Alabama und Long Beach verteidigen. Seine große Schwäche wurde erst beim fünften Saisonlauf deutlich: Auf den Ovalen kam der ehemalige ChampCar-Fahrer immer noch nicht so gut zurecht wie die Konkurrenz.

Conway überlebt Horror-Unfall

In Kansas kam Power nach 200 Runden nur auf den zwölften Platz und verlor zum ersten Mal wichtige Punkte auf Dario Franchitti, der hinter seinem siegreichen Teamkollegen Scott Dixon Zweiter wurde. Auch beim Highlight des Jahres, dem Indy 500, hatte Power keine Chance gegen Franchitti: Der schnelle Schotte gewann, der Australier wurde nur Achter.

Die wichtigste Nachricht des Tages war jedoch eine ganz andere. Nach einem Zusammenstoß mit Ryan Hunter-Reay in der Schlussrunde überlebte Mike Conway einen Horror-Unfall zwar nicht unverletzt, aber es passierte auch nichts besonders Böses. Sein Comeback plant der junge Brite jedenfalls für die kommende Saison.

Schweizerin Simona de Silvestro zeigte ihr Talent, Foto: IndyCar
Schweizerin Simona de Silvestro zeigte ihr Talent, Foto: IndyCar

In der Meisterschaft war der Abstand zwischen Power und Franchitti auf mittlerweile nur noch elf Zähler geschrumpft, in Texas konnte Franchitti sogar erstmals die Führung übernehmen. Mit drei Siegen aus den nächsten fünf Rennen, allesamt natürlich auf Rundkursen oder Stadtstrecken, kämpfte sich Power allerdings wieder zurück und baute seinen Vorsprung auf 60 Punkte aus.

Bei nur noch vier zu fahrenden Rennen machte sich Franchitti keinen Kopf. "Ich habe zu diesem Zeitpunkt gar nicht über die Meisterschaft nachgedacht, denn das hätte nur wertvolle Energie gekostet", so der Ganassi-Pilot. Doch Power hatte ein Problem: Die letzten vier Rennen wurde allesamt auf Ovalen ausgetragen.

In diesen vier Rennen stand Franchitti einmal auf dem Podium und siegte ein weiteres Mal. Zusammen mit Powers Fahrfehler beim Finale in Miami reichte das, um den Australier am Ende noch abzufangen. Mit nur fünf Punkten Vorsprung verteidigte Franchitti so seinen Titel. Insgesamt ist es für den Schotten der dritte Erfolg in den letzten vier Jahren.