Mit ihren beiden IDM-Supersport-Piloten Tatu Lauslehto (Finnland) und dem Nachwuchsfahrer Lenno Huthmacher reiste die Mannschaft aus Passau an das in Thüringen gelegene Schleizer Dreieck. Da dort zum Teil auf öffentlichen Strassen gefahren wird, zählt die anspruchsvolle Strecke in Schleiz zu einer der letzten Naturrennstrecken. Lauslehto, der eigentlich aus dem eher kühlen Finnland stammt, kam mit den hochsommerlichen Temperaturen, das Thermometer kletterte bereits am Vormittag in Richtung 30 Grad Celsius, optimal zurecht. "Beim Fahren merkt man das gar nicht so", wiegelte er nach dem Training ab. Mit Rang fünf platzierte er sich in der zweiten Startreihe.

"Wir haben im Training noch ein wenig an der Balance der Suzuki GSX R600 gearbeitet", verriet er. "Im Scheitelpunkt der Kurve könnte es noch etwas besser laufen. Wenn wir das hinkriegen, geht´s noch um einiges schneller." Lange Zeit zum Rumtüfteln blieb der Mechaniker-Mannschaft um Teamchef Thomas Mayer nicht, denn bereits am Samstagnachmittag stand das erste Rennen auf dem Plan. Im ersten Rennen kam Lauslehto als Siebter aus der ersten Runde zurück. Über die Distanz gab es einiges Hin und Her im Kampf um den möglichen fünften Platz. In der Schlussphase setzte sich der Finne dann gegen die Konkurrenz durch und eroberte die Führung in der Verfolgergruppe. "Die ersten Runden war nicht so ganz einfach", erklärte er nach einem kräftigen Schluck aus der Wasserflasche. "Mit vollem Tank ist es schwierig, zu fahren. Je leerer der Tank ist, desto besser läuft es."

Vor dem zweiten Rennen am Sonntag erprobte Lauslehto im Warm-up noch eine alternative Fahrwerkseinstellung und ging zuversichtlich in den zweiten Lauf. Ganz hatte sich das Problem noch nicht in Luft aufgelöst. Aber je länger das Rennen dauerte, desto besser kam der Finne in Fahrt. Nach dem ersten Renndrittel hatte er sich auf den fünften Platz nach vorne gekämpft und begann, die Lücke in Richtung Platz 4 zuzufahren. Dabei gelangen dem Suzuki-Piloten rundenweise Zeiten wie die der Spitzenpiloten. Die Zielflagge kam nach Lauslehtos Geschmack zu früh. Er wurde auf dem fünften Rang abgewinkt, Rang 4 bereits vor Augen. Die kalte Dusche anschließend hatte er sich bei dem schwül-heißen Wetter redlich verdient.

Für Huthmacher lief es vom ersten freien Training an gut und auch auf der körperlich sehr anstrengenden Strecke war der Teenager nach seinem Armbruch vom Saisonauftakt schmerzfrei unterwegs. "Schleiz ist meine absolute Lieblingsstrecke", verriet der Nachwuchspilot, nachdem er sich Startplatz 15 erkämpft hatte. "Bisher konnte ich in meiner Laufbahn hier die größten Erfolge holen. Hier habe ich zum Beispiel meinen Meistertitel in der Rundstrecken-Meisterschaft eingefahren."

Das erste Rennen war für Huthmacher schneller vorbei als geplant. Kurz vor der Halbzeit stürzte er. "Das war ein ganz seltsamer Sturz", erklärte er anschließend. "Ich war schon wieder in der Beschleunigungsphase, dann ist mir das Vorderrad eingeklappt. Es war halt schade, weil ich zu dem Zeitpunkt schon Elfter war und schon die Fahrer auf Platz 10 und 9 sehen konnte." Verletzt hatte sich der Nachwuchspilot bei dem Ausrutscher nicht. Den Sturz vom Samstag hatte Huthmacher am Sonnte mental bereits gut verarbeitet und ging konzentriert das zweite Rennen am Sonntag an. Nach einem heißen und körperlich herausfordernden Lauf landete der Suzuki-Pilot auf Rang 14 und erhielt nach Abzug der Moto2- und Open-Klasse fahrenden Piloten die Zähler für Rang elf. Sein Punktekonto hatte er damit um weitere fünf Stück aufgestockt.