Für das Team Van Zon-Remeha-BMW mit seinen Superbike-Piloten Markus Reiterberger und Bastien Mackels und den Superstock-Piloten Leon Bovee und Sergiy Grygorovych ging die Reise am vergangenen Wochenende auf die Naturrennstrecke des Schleizer Dreiecks. Markus Reiterberger zählt das Schleizer Dreieck zu einer seiner Lieblingsstrecken. Im Vorjahr hatte er hier die Führung in der Gesamtwertung übernommen und diese bis zum Finale und seinem Titelgewinn nicht mehr hergegeben. "Ja hier ist es schon fein warm", musste selbst der durchtrainierte Bayer nach dem Training bei schweißtreibenden 30 Grad zugeben. "Die Seng runter muss man das Motorrad schon ordentlich drücken und Richtung Buchhübel ist es wie immer wellig und das Vorderrad wird leicht. Klar ist die Strecke hier viel Arbeit, aber es ist wirklich alles dabei." Nach der Superpole wurde es für den BMW-Piloten der dritte Startplatz.

Auch im ersten Rennen sah der BMW-Pilot die schwarz-weiß-karierte Flagge als Dritter. Bis zum Schluss war er am Spanier Javier Fores dran geblieben, fand aber keinen Weg an ihm vorbei. "Mein Start war ganz okay", beschrieb Reiterberger sein Rennen. "Bis zur zweiten Runde habe ich noch Druck auf den Führenden machen können. Irgendwann hatte ich dann einen Schaltfehler eingebaut und war ewig lang im Leerlauf. Mein Motorrad lief wieder top, aber wir sind einfach in allen Bereich am Limit.

Im zweiten Lauf wiederholte der BMW-Pilot das Ergebnis vom Vortag und fuhr erneut einen ungefährdeten dritten Platz heraus. "Natürlich hat es Spaß gemacht", versicherte Reiterberger. "Weil Schleiz eben meine Lieblingsstrecke ist. Und ich bin der einzige IDM-Pilot, der mit den Werks-Ducati mithalten kann. Aber natürlich hätte ich lieber um den Sieg gekämpft. Aber ab der siebten, achten Runde wurde die Pace einfach etwas zu schnell. Aber dennoch ist das Rennen in Schleiz durch die tolle Kulisse und die vielen Fans das Beste des Jahres."

Bastien Mackels präsentierte nach getaner Arbeit seinen von Fliegen und Mücken verschmutzten Helm. "Nach der kompletten Renndistanz werden wir alle nichts mehr sehen", amüsierte sich der Belgier über den zusätzlichen Nervenkitzel. Im Vorjahr hatte der Belgier in Schleiz ein Rennen der IDM Superstock gewonnen. "Mit der Superbike-Version der BMW S1000RR ist es aber leichter", verriet er, "denn sie wiegt etwas weniger, was man vor allem beim Umlege n merkt. Beim Bremsen war ich bei den ersten Trainingssitzungen noch etwas zu früh dran." Das Rennen nahm der Superstockmeister von Startplatz sieben aus in Angriff.

Auch der Start ins erste Rennen lief gut und unter den Top-10 bog er in die erste Kurve ein. Doch lange Freude hatte er daran nicht. "Ich habe die Seng runter etwas früher gebremst. Plötzlich sah ich zwei Motorräder neben mir. Dominik Vincon und Lucy Glöckner. Sie wurde gegen mich gedrückt und stürzte. Ich musste durch die Wiese und nahm das Rennen als Letzter wieder auf." Im Ziel kam der Belgier nach einer tollen Aufholjagd als Neunter an.

Im Sonntagsrennen blieb Mackels von dramatischen Verwicklungen verschont und durfte sich bei dem bei brütender Hitze ausgetragenen Rennen über den fünften Platz freuen. "Ich hatte im ersten Rennen gesehen, dass Lorenzo Lanzi gegen Rennende wohl etwas die Puste ausging. Deswegen habe ich im zweiten Rennen von Anfang an gepusht, um an ihm dran zu bleiben. Dann bekam ich es aber noch mit Gareth Jones zu tun. Da musste ich dann in der letzten Runde wirklich alles geben. Er hat mir in jeder Ecke die Tür zugeschlagen. Aber Ausgangs der letzten Kurve kam ich besser raus und habe ihn mir geschnappt."

Leon Bovee war nach einem heftigen Sturz beim dritten IDM-Wochenende in Oschersleben auch auf dem Nürburgring noch nicht ganz der Alte. Doch in Schleiz ging es dem Niederländer wieder besser. "Auf dem Nürburgring war ich zwar körperlich wieder fit", schildert der Superstock-Neueinsteiger, der sich Startplatz 5 sicherte. "Aber im Kopf war ich noch nicht wieder so ganz sortiert. Schleiz ist für mich völlig in Ordnung. In den Niederlanden haben wir Pisten, die wirklich Straßenkurse sind. Das Schleizer Dreiec k ist da schon mehr wie eine richtige Strecke."

Im erste Rennen holte Bovee Platz vier, erhielt aber durch den Gastfahrer vor ihm die Zähler für Rang 3. "Ich hätte den Fahrer vor mir nicht überholen müssen", war dem Niederländer klar. "Aber ich habe es immer wieder probiert, weil ich gerne aufs Podium fahren wollte. Am Anfang habe ich noch zu viel Zeit verloren. Am Ende wurde es immer besser und ich habe in der vorletzten Runde meine schnellste Zeit gefahren." Ähnlich erging es Bovee auch im zweiten Lauf, den er als Fünfter der Superstock-Wertung beendete. "Mein Start war leider nicht so toll", musste er anschließend zugeben. "Ich habe mir zwar dann gleich zwei Fahrer geschnappt, aber meine direkten Superstock-Konkurrenten waren da schon zu weit weg. Da ich wieder zum Schluss meine schnellsten Runden gefahren bin, hätte ich Lucy Glöckner fast noch gekriegt. Aber mir ist klar, meine Startphase muss besser werden."

Sergiy Grygorovych musste sich in Schleiz erstmals den Herausforderungen dieser speziellen Strecke stellen. Obwohl er sich vom ersten zum zweiten Training um knapp eine Sekunde steigerte reicht es am Ende nur für Startplatz 14 in der Superstock-Abteilung. Das erste Rennen endete für den Ukrainer mit einem Highsider. Der zweite Lauf am Sonntag fand ohne Grygorovych statt.