Beim Finale der SUPERBIKE*IDM – der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft 2013 – feierte Neuling Luca Grünwald am vergangenen Wochenende am Lausitzring trotz schwachen Qualifyings und Startplatz vierzehn sein viertes Saison-Podium in der Klasse Supersport 600. Nach einem Sturz im zweiten Rennen endete die Saison mit Gesamtrang sieben.

"Leider war das erste Qualifying für mich nur von kurzer Dauer, da ich in meinem zweiten Run gestürzt bin", resümiert Grünwald leicht enttäuscht. "Vor allem nach meiner Bestzeit im Freien Training hatte ich mir doch deutlich mehr ausgerechnet. Nach dem Sturz traute ich mich jedoch nicht mehr ans Limit, vor allem nicht auf Trockenreifen auf der halbnassen Strecke, weswegen ich lediglich von Platz vierzehn in die Rennen ging."

Da am Rennsonntag jedoch wieder ähnliche Verhältnisse wie zum Freien Training herrschten, gelang Grünwald der Turnaround. Nach einem glänzenden Start und einigen sehenswerten Überholmanövern fand sich der Yamaha-Pilot rasch in Reichweite des Podiums wieder. "Wir hatten am Sonntag optimale Verhältnisse und ich konnte das volle Potential meiner Maschine umsetzen", erklärt Grünwald seine Leistungssteigerung. "Da mein Start in das erste Rennen perfekt gelang und ich von Beginn an einen guten Speed entwickelte, konnte ich die schlechte Startposition relativ schnell und ohne großen Zeitverlust wieder wettmachen. Die ersten Beiden waren jedoch leider schon etwas enteilt und schnell unterwegs."

Beim zweiten Lauf wenige Stunden später wollte Grünwald nahtlos an die Leistung des Vormittags anknüpfen und versuchte, mit einer ähnlichen Taktik die Konkurrenten erneut früh zu überrumpeln. Da dies jedoch nicht so reibungslos lief wie noch im ersten Rennen, packte Grünwald zu früh die Brechstange aus - ein harmloser Sturz und das Aus waren die Konsequenz.

"Nach dem gelungenen Auftakt in das erste Rennen wollte ich es in Heat zwei gleich machen und ging etwas zu übereifrig an die Sache heran", gibt sich der Youngster selbstkritisch. "Auch die Gegner waren dieses Mal besser auf meine Attacken von hinten vorbereitet." Trotz des unrühmlichen Saisonabschlusses fällt Grünwalds Fazit bezüglich seiner Rookie-Saison weitestgehend positiv aus: "Mit vier Podiumsplatzierungen in meiner ersten Supersport-Saison hätte ich zu Beginn des Jahres nicht im Geringsten zu spekulieren gewagt. Wir freuen uns riesig über diesen Ausgang, der bei weitem über den Erwartungen liegt.

Trotz überwiegender Zufriedenheit findet Grünwald dann doch noch einen Ansatz zur Selbstkritik: "Es hätte noch besser enden können, was mich insgeheim sehr wurmt. Der Patzer im zweiten Rennen hat mich eine Top-5-Platzierung in der Gesamtwertung gekostet, denn nach dem Podium im Lauf zuvor hatte ich schon Meisterschaftsrang vier inne. Nun gilt es, das schnell zu vergessen und bereits mit den Vorbereitungen für ein hoffentlich noch besseres Jahr 2014 zu beginnen."