Werner Daemen hat dem Team alpha Technik - Van Zon - BMW am Wochenende auf dem Salzburgring in Österreich vor 15.200 Zuschauern einen lupenreinen Doppelsieg in der IDM Superbike beschert. Der Belgier gewann in beiden Rennen am Sonntag (4. Juli 2010) und schob sich damit in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz nach vorn.

Zuvor hatte Daemen am Samstag die Pole Position herausgefahren und hatte im zweiten Lauf am Nachmittag auch noch die schnellste Rennrunde auf seinen Namen verbucht. Lediglich im ersten Lauf musste er diese dem Australier Karl Muggeridge auf der Holzhauer Racing Promotion-Honda überlassen. Der kam in jenem Rennen als Zweiter durchs Ziel. Dario Giuseppetti (Hertrampf Ducati) wurde Dritter. Im Nachmittagsrennen fuhr der Berliner Rang zwei heraus, Daemens Teamkollege Barry Veneman aus den Niederlanden stand dort als Dritter auf dem Podest. Dabei war das zweite Rennen auch zwei Mal abgebrochen worden.

Muggeridge hält mit Daemen mit

Nur wenige Umläufe hatte es gedauert ehe Daemen und Muggeridge an der Spitze eine Lücke zu den Verfolgern aufgerissen hatten. Doch einen richtigen Kampf sah man hier nicht. "Ich konnte am Werner zwar dran bleiben, aber das war auch schon alles", gab der Australier schließlich zu Protokoll. Als er auf den letzten Runden merkte, dass eine Attacke nicht möglich sein würde, nahm "Muggas" das Tempo raus, fuhr teilweise bis zu einer Sekunde pro Runde langsamer als Daemen. "Cool down", war seine Erklärung.

Im zweiten Lauf stürzte Muggeridge in der Zielkurve und seine Honda CBR1000RR blieb an einer gefährlichen Stelle liegen. Daher musste abgebrochen werden. Der 36-jährige brachte seine Maschine zwar rechtzeitig zurück in die Box, doch waren die Schäden größer als zunächst vermutet und er musste auf den Re-Start verzichten.

Der zweite Teillauf sollte über zwölf Runden ausgetragen werden, doch kam man lediglich bis zu Umlauf Nummer vier. Gabor Rizmayer (Team Suzuki Alber-Bischoff) war in der Nocksteinkehre gestürzt und seine Suzuki GSX-R1000 lag ebenfalls an einer gefährlichen Stelle am Kurvenausgang. Allerdings brannte das Motorrad lichterloh und daher musste die rote Flagge erneut gezeigt werden. Der Ungar brach sich bei diesem Unfall den Fuß. Es wurde nicht neu gestartet.

Daemen war am Ende des Wochenendes natürlich überglücklich. "Pole, zwei Mal Sieg, besser geht es nicht", brachte er es auf den Punkt. Und noch etwas kam hinzu: Der 38-jährige feierte seinen vierten und fünften Salzburg-Sieg in Folge. Vier davon fuhr er auf der BMW S1000RR ein. "Da kann man mit sich selbst schon zufrieden sein."

Giuseppetti glücklich, Veneman sucht Konstanz

Giuseppetti fuhr in Salzburg zwei Mal auf das Podium, holte mit den Rängen zwei und drei weitere wichtige Punkte. Und damit hatte er selbst kaum gerechnet. Noch auf dem Sachsenring hatte der Ducati 1098-Fahrer gemutmaßt, dass ihm in Österreich Power fehlen würde. Doch dem war nicht so. "Es ist hier erstaunlich gut gelaufen obwohl wir im Vorfeld gedacht haben: 'Ahhh, Salzburg, na ja, das wird nicht so!' Und jetzt war es doch erstaunlich gut", grinste der neue Achte der Gesamtwertung.

Der Niederländer Veneman war irgendwie zufrieden, aber irgendwie auch nicht. "Es scheint, als würde ich dieses Jahr jedes Wochenende einen sechsten und einen dritten Platz holen", gab er zu Protokoll. "Das sind natürlich nicht meine Lieblingsplätze, aber heute ist es dennoch recht gut gelaufen." Schließlich wurde er im ersten Lauf Fünfter.

Daemen schließt auf

In der Gesamtwertung schmolz der Vorsprung von Muggeridge (168 Punkte) kräftig zusammen. Er liegt zwar weiterhin auf Rang eins, doch ist Daemen (159) bis auf neun Zähler herangerückt. Martin Bauer (KTM, 130 Punkte) liegt auf Rang drei, Veneman (117), Nebel (110) und Stamm (89) folgen auf den weiteren Plätzen.