Monaco war für mich ein sehr schönes und erfolgreiches Wochenende - auch wenn mein Podiumsplatz im ersten Rennen erst nachträglich durch die Strafen wegen Abschneidens der Schikane für di Grassi und Hülkenberg zustande gekommen ist, so dass ich leider um das Vergnügen eines Besuches in der Fürstenloge gekommen bin. Aber es war absolut richtig von den Sportkommissaren, dass sie da durchgegriffen haben - wie einige Leute da gleich nach dem Start abgekürzt haben, das war einfach zuviel. Ich habe mich jedenfalls auch nachträglich sehr über den dritten Platz gefreut, es war eine tolle Belohnung für das ganze Team, das toll gearbeitet hat. Wir hatten wie schon in Barcelona wieder ein sehr gutes Auto, diesmal auch ohne die kleinen Pannen - und schon hat sich gezeigt, dass wir wirklich vorn mit dabei sein können.

Im zweiten Rennen ging es dann in erster Linie darum, wieder ein paar Pünktchen zu holen - dass im Sprintrennen von Monaco die Positionen eigentlich schon beim oder spätestens nach dem Start bezogen sind, ist ja nichts Neues. Ich war während des ganzen Rennens ziemlich unter Druck von Romain Grosjean - bis der dann bei einem Überholversuch über meinen Reifen stolperte und ziemlich spektakulär abflog. Ich habe Romain dann bei den Sportkommissaren kurz gesehen, hab ihn eigentlich vor allem gefragt, ob er okay ist. Da hat er mir auch in keiner Weise irgendwelche Vorwürfe gemacht, ich glaube, er hat selbst schon ganz genau gewusst., dass das sein Fehler war, dass er da einfach viel zu viel Risiko eingegangen ist, an der Stelle kann man einfach nicht so überholen, das muss fast unter Garantie schiefgehen.

Für mich hatte der Unfall keine Konsequenzen, ich konnte trotzdem meinen fünften Platz nach Hause bringen. Es war ja eigentlich nur eine relativ leichte Berührung, an meinem Auto war ja auch praktisch nichts, nur der Reifen ein bisschen angeschlitzt - aber nicht so, dass ich das Rennen nicht auf jeden Fall hätte zu Ende fahren können, auch wenn es nicht vorzeitig abgebrochen worden wäre.

In Monaco gibt es besondere Zuschauerplätze, Foto: Sutton
In Monaco gibt es besondere Zuschauerplätze, Foto: Sutton

Am Sonntag hatte ich dann noch das Vergnügen, den Grand Prix vom Boot eines Freundes aus miterleben zu dürfen - das war schon toll. Ausgerechnet an der Ecke, wo es zwischen Grosjean und mit gekracht hatte, lag das Schiff - ich hatte also einen sehr interessanten Blick, dazu noch eine große Videowand im Sichtbereich, was will man mehr...

Jetzt für Istanbul hoffe ich natürlich, dass es mit den Ergebnissen so weiter geht wie in Monte Carlo. Wir haben ein paar neue Details, speziell für hier, ich hoffe, dass die sich noch einmal positiv auswirken. Wenn es so weitergeht mit einem Acht-Punkte-Schnitt am Wochenende wie in Monaco, dann wäre ich schon sehr zufrieden. Die Strecke in Istanbul mag ich jedenfalls sehr gerne, mit ihren schnellen Kurven und dem Auf und Ab, ich bin da auch immer gut zurecht gekommen. Und dass es am Wochenende sehr heiß werden soll, das macht mir gar nichts, im Gegenteil: Ich mag Hitzerennen, dabei kann ich meine gute Fitness dann so richtig ausspielen.

Dass es jetzt ein neues österreichisches Formel-1-Team geben soll, von Superfund, habe ich natürlich auch mit sehr viel Interesse gehört. Ich kenne die Leute dort ja, habe auch schon mit denen zusammen gearbeitet - und wenn das alles ein bisschen konkreter ist, werde ich sicher versuchen, mich mal mit denen zusammen zu setzen und ein bisschen mehr zu erfahren. Aber ich glaube, im Moment muss man erst einmal abwarten, wie sich das alles wirklich entwickelt, mit den Einschreibungen, mit dem Reglement, was am Ende wirklich passiert. Im Moment scheint die ganze Situation ja immer noch so verworren zu sein, dass niemand wirklich konkrete Entscheidungen treffen kann.