Nach dem Saisonauftakt in Barcelona gehe ich sehr zuversichtlich in das zweite GP2-Wochenende des Jahres in Monaco. Denn obwohl wir punktemäßig in Spanien leer ausgegangen sind: Unser Speed dort war an sich sehr gut, besser sogar als das Team und ich es auf Anhieb erwarten konnten. Sowohl im Qualifying als auch im Rennen konnten wir vom Tempo her gut mithalten, dass am Ende nichts Zählbares dabei herausgekommen ist, lag an ein paar Kleinigkeiten, kleinen Fehlern und Pannen, die halt große Folgen hatten.

Blick nach vorne: Zuber ist zuversichtlich für Monaco., Foto: GP2 Series
Blick nach vorne: Zuber ist zuversichtlich für Monaco., Foto: GP2 Series

Aber das FMSI-Team macht einen sehr guten Job, ich kann dort auch meine ganze Erfahrung einbringen, mein Ingenieur hört mir wirklich zu - und auch die Mechaniker sind sehr motiviert und engagiert, wollen lernen. Diese kleinen Sachen, die da schief gelaufen sind, etwa die Wasserleitung, die sich gelöst hat - so etwas werden wir auch noch abstellen.

Qualifying ist die halbe Miete

Jetzt in Monaco werden wir zwar ein paar Neuerungen, von denen wir glauben, dass sie unser Auto noch deutlich besser machen, noch nicht ganz fertig haben. Es gibt da schon einige Ideen, aber diese Sachen werden erst in Istanbul und Silverstone kommen, von da an hoffe ich, dass wir dann noch stärker sein werden. Aber Monaco ist ja gerade vom Setup her sowieso etwas ganz Spezielles, außerdem kommt es vor allem natürlich darauf an, im Qualifying eine freie Runde zu erwischen.

Das ist schon die halbe Miete für das gesamte Wochenende. In den letzten drei Jahren ist mit dieses Kunststück mit der freien Runde ein einziges Mal geglückt, 2007 mit iSport, als ich auf dem dritten Startplatz stand. Gebracht hat mir das damals aber leider auch nicht viel, weil dann gleich am Start das Getriebe kaputt ging. Vielleicht wäre es wirklich besser, hier in zwei Gruppen zu je 15 oder 20 Minuten zu fahren, da wären die Chancen besser. So ist das wirklich auch sehr, sehr viel Glück - da kann man planen, wie man will, denken, man hat einen großen Abstand gelassen, und dann passiert trotzdem immer etwas, entweder macht jemand vor einem ganz extrem langsam oder es gibt eine halbe Runde weiter vorn einen Unfall...

Mehr Glück erwünscht

Ich mag Monaco sehr, ich komme immer wieder gerne hierher, auch wenn das ganze Umfeld vielleicht ein bisschen stressiger ist als sonst. Aber wenn man von den Ergebnissen ausgeht, dann scheint Monaco mich bis jetzt nicht so besonders zu mögen. Gut, bei meinem Debüt hier mit Trident 2006 war ich Fünfter, das war dann schon okay, aber letztes Jahr zum Beispiel hat mich diese blöde Strafe aus dem freien Training schon das ganze Wochenende gekostet. Da wurde ich wegen eines Unfalls mit Adam Carroll 15 Plätze zurückversetzt - dabei hat es mein Auto halt auf einer Bodenwelle versetzt gehabt, das war alles.

Der Saisonauftakt in Barcelona lief nicht ganz nach Wunsch., Foto: Kalisz/Sutton
Der Saisonauftakt in Barcelona lief nicht ganz nach Wunsch., Foto: Kalisz/Sutton

Ich rechne damit, dass Pastor Maldonado hier wieder sehr stark sein wird, es ist ja seine Spezialstrecke, aber natürlich auch die beiden Campos-Autos mit Grosjean und Petrov, die waren in Barcelona ja ein ganzes Stück weg. Lucas di Grassi ist auch nicht zu unterschätzen - und ich hoffe natürlich, dass wir auch weit vorne mitmischen können. Das wäre auch eine tolle Belohnung für das Team, das wirklich sehr viel Potenzial hat, das aber in den letzten Jahren nie wirklich ausschöpfen konnte, weil immer irgendwas gefehlt hat. Ich hoffe, dass ich mit meiner Erfahrung jetzt dazu beitragen kann, dass endlich mal das komplette Paket stimmt und auch die verdienten Resultate dabei herauskommen.

In Monaco sind wir GP2-Piloten schon am Samstag mit unserer Arbeit fertig, aber ich möchte auf jeden Fall am Sonntag noch bleiben und mir den Grand Prix anschauen. Ich hoffe, dass ich irgendwo ein Ticket für einen interessanten Platz zum Zuschauen ergattern kann. Schließlich habe ich in diesem Jahr ansonsten schon wirklich Glück gehabt, ich wohne diesmal ganz in der Nähe der Strecke, weil ein Kumpel von mir abgesagt hat, dessen Zimmer ich übernehmen konnte. Das ist schon sehr praktisch, das sollte man dann wirklich auch das ganze Wochenende nutzen... Aber irgendwo wird sich hoffentlich schon ein Plätzchen für mich finden.