Bruno Senna war nach seinem enttäuschenden 12. Platz im Qualifying, der eigentlich fast schon das Ende aller Meisterschaftschancen bedeutete, zumindest nach außen hin ein bisschen ratlos - so, als könne er sich den Rückstand nicht wirklich erklären. "Das Auto war eigentlich nicht schlecht, ich hatte auch nicht das Gefühl, dass ich in den kurven wirklich Zeit verliere, ich war auch wirklich weitgehend am Limit, vielleicht ein-, zweimal nicht 101-prozentig, aber das bewegt sich eher im Hundertstelbereich... Dass mir dann am Ende auf meiner letzten schnellen Runde, als ich im ersten Sektor schon zwei Zehntel gutgemacht hatte, dann auch noch Michael Herck im DPR im Weg stand, so dass ich die auch vergessen konnte, hat sicher fünf, sechs Plätze ausgemacht, das ist schon ein Unterschied - aber für ganz vorne hätte es eh nicht gereicht."

Im freien Training wurde Bruno Senna immerhin Neunter, Foto: Sutton
Im freien Training wurde Bruno Senna immerhin Neunter, Foto: Sutton

Ein Hinweis auf die vermuteten Ursachen ergab sich dann aber schon aus einer kurzen Bemerkung auf die Feststellung, dass es doch aber im freien Training im Nassen, so lange er da ein bisschen attackiert hatte, sehr gut ausgesehen habe: "Ja, aber im Nassen, da spielt halt auch der Motor keine so besonders große Rolle..." Tatsache ist - wie bei Andi Zuber ist auch bei Senna der Motor hier in Monza am allerletzten Ende seines Meilenzyklus, "und natürlich ist gerade hier in Monza grundsätzlich das letzte, was man brauchen kann, ein alter Motor." Teamkollege Karun Chandhok hatte da etwas mehr Glück, "der hat einen komplette neuen für hier..." Hundertprozentige Schuldzuweisungen wollte der Brasilianer noch nicht betreiben, "wir müssen uns jetzt erst noch mal die Daten genau anschauen und alles analysieren. Aber ich konnte ja nicht einmal richtig in den Windschatten von Herck kommen, ehe er dann vor mir eh ein bisschen Blödsinn gemacht hat..."

In der Meisterschaft kann er jetzt eigentlich nur noch auf ein echtes Wunder hoffen, muss im Gegenteil zittern, dass ihn nicht noch sein Landsmann Lucas di Grassi abfängt. "Ich kann nur hoffen, dass es wirklich morgen regnet, dass es ein bisschen Chaos gibt, dann ist ja gerade hier viel möglich. Aber natürlich wird das von da hinten ganz, ganz harte Arbeit.."