Bruno Senna freute sich über seinen dritten Platz in Ungarn fast wie einen Sieg: "Das Rennen ist heute für mich wirklich optimal gelaufen, ich hatte ein gutes Rennen, meine Rivalen in der Meisterschaft ein schlechtes. Ich habe schon einen guten Start erwischt, hatte von Anfang an gute Traktion, aber das war noch gar nicht mal so besonders. Das Entscheidende war vor allem in der ersten Ecke, da konnte ich dann richtig Plätze gutmachen, als alle irgendwie innen gewartet haben und ich genau die richtige Linie außen vorbei erwischt habe. So war ich von Anfang an gleich Vierter, das war natürlich auf dieser Strecke, wo man so schlecht überholen kann, sehr wichtig." Danach hatte er mit dem ersten Reifensatz ein paar Probleme, "aber diesmal war unsere Strategie sehr gut, im Gegensatz zu Silverstone, wo ich ein bisschen zu lange draußen geblieben bin. Diesmal hat mich das Team genau zum richtigen Zeitpunkt reingeholt, und mit dem neuen Reifensatz konnte ich dann auch sehr gut haushalten, am Ende war ich ja auch schneller als die zwei vor mir, aber es hätte nichts gebracht, da noch einen Angriff zu starten. Ich wusste ja von meinem Ingenieur, dass Pantano und Grosjean nicht in den Punkten waren, also ging es darum, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen."

Platz drei wurde gefeiert wie ein Sieg, Foto: Patching/Sutton
Platz drei wurde gefeiert wie ein Sieg, Foto: Patching/Sutton

Den Versuch, mit einem Gewaltakt noch die schnellste Rennrunde zu holen, machte er ebenfalls nicht: "Ich bin so schnell gefahren, wie das mit unserer Abstimmung, die eher auf Konstanz als auf einzelne schnelle Runden ausgelegt war, möglich war. Natürlich habe ich gepusht, aber nicht so, dass ich ein Risiko eingegangen wäre. Dazu waren die sechs Punkte zu wichtig, ich wollte nicht riskieren, mich dann vielleicht wegen einem möglichen mehr noch zu drehen und dann mit einem Nuller dazustehen. Ich habe heute das Mögliche erreicht, keinen Fehler gemacht - ich bin sehr zufrieden. Und morgen möchte ich jetzt natürlich noch einmal ein paar Zähler gutmachen, wenn mir wieder so ein Start gelingt wie heute, darf ich vielleicht sogar noch mal vom Podium träumen. "

Auch Teamchef Paul Jackson war voll des Lobes: "Ein unglaublich reifes Rennen von Bruno, viele andere Fahrer haben heute unter Druck gepatzt, aber er hat einen kühlen Kopf behalten und das Optimum aus dem Auto und den Umständen herausgeholt. Für mich war das noch einmal ein Beweis für das, was ich ja schon seit Saisonbeginn sage: Dass er absolut das Zeug zum Top-Piloten in der Formel 1 hat."