So frustriert wie in Budapest war Bruno Senna nach einem Qualifying schon lange nicht mehr: Nur der achte Startplatz, und das, obwohl das Auto für viel mehr gut gewesen wäre. "Es ist eine Ironie des Schicksals, die ganze Zeit hatte ich jetzt fast keine Probleme mehr mit Verkehr, und dann ausgerechnet hier derart massiv. Es ist wirklich frustrierend, es war unglaublich, mit dem zweiten Satz Reifen habe ich keine einzige Runde mehr zusammengebracht, zweimal war jemand im letzten Sektor massiv im Weg, einmal die gelben Flaggen wegen Karuns Dreher... Das Auto war gut genug für die Top drei, das sieht man auch an den Sektorzeiten, aber was nützt es. Und hier ist halt neben Monaco der schlechteste Platz für so was..." Einer der Gründe für das schlechte Timing waren auch Funkprobleme, "dadurch wusste ich nie, wie meine Position auf der Strecke gerade ist..."

Was den Brasilianer auch ein bisschen ärgerte: Am Vormittag im freien Training sollte er auf Geheiß von Ingenieur Gavin Jones etwas ausprobiert, was von Anfang an nicht so ganz seinen Vorstellungen entsprach und dann auch nicht funktionierte, sein Wunsch-Set-up bekam er dann erst für das Qualifying, musste es dann dort am Anfang erst einmal ausprobieren, was wieder Zeit kostete. "Wenn das Auto in Silverstone am Vormittag nicht funktioniert, wo ich die Strecke in- und auswendig kenne, ist das nicht so schlimm. Aber hier, wo ich durch das Desaster letztes Jahr, wo ja gar nichts ging, kaum Referenzwerte hatte, war das wohl nicht so ideal." Nicht gesagt, aber wohl gedacht: "Warum muss ich so etwas ausprobieren, wo ich im Titelkampf stecke, das hätte ja auch Chandhok machen können..." Wobei die wahrscheinliche Antwort auf die Frage auch klar ist: Weil das Team mit Sicherheit weiß, vom wem die präziseren technischen Aussagen zu erwarten sind...

Einziger Trost für Senna, der nebenbei auch noch auf der schlechteren, schmutzigen Seite steht : "Giorgio Pantano ist direkt neben mir, hat also auch keinen großer Vorteil, lediglich Grosjean ist halt weit weg da vorne." Ansonsten könne in dem langen und heißen Rennen auch einiges passieren: "Und unsere Rennpace ist sehr gut, die Reifen sehr konstant, vielleicht lässt sich ja trotz der Schwierigkeiten, hier zu überholen, noch einiges machen, auch über die Strategie."