Zehn Minuten vor dem Ende des Qualifikationstrainings zum 9. Lauf des Porsche-Mobil1-Supercup gab Damien Faulkner nochmals Vollgas: Dem 31-jährigen Iren des Teams SAS Lechner Racing gelang mit einer Zeit von 1:38,863 Minuten eine perfekte Runde. Damit distanzierte er die Konkurrenz auf dem 4,38 Kilometer langen Hungaroring bei Budapest um mehr als eine halbe Sekunde. Am Sonntag (3. August) steht der amtierende Vizemeister zum ersten Mal in dieser Saison auf der Pole Position.

"Das war ein hartes und anstrengendes Qualifikationstraining. Doch am Ende war alles gut. Startplatz eins – besser geht es nicht. Ich bin sehr glücklich über meine erste Pole Position in dieser Saison und freue mich vor allem für mein Team, das diesen Erfolg verdient hat", sagte Faulkner nach seinem Erfolg. "Meine Zeiten mit dem ersten Satz Reifen waren nicht so gut. Daher haben wir ein paar Details an der Fahrwerkseinstellung verändert. Mit dem zweiten Reifensatz lief es dann richtig gut. Morgen machen wir dort weiter, wo wir heute aufgehört haben. Dann klappt es mit dem zweiten Saisonsieg."

Der aktuelle Spitzenreiter Jeroen Bleekemolen (Niederlande), der 2008 bereits zwei Trainingsbestzeiten eingefahren hat, landete in Ungarn auf dem zweiten Startplatz. Zur Mitte des Qualifikationstrainings hatte sich der 26-jährige ehemalige DTM-Pilot, der für die Mannschaft von Jetstream Motorsport PZ Essen unterwegs ist, an die Spitze der Zeitenliste gesetzt. Am Ende konnte Bleekemolen der Zeit von Faulkner jedoch nichts mehr entgegenhalten und so fehlten ihm mehr als fünf Zehntelsekunden auf die Bestzeit.

"Ich hatte eine sehr schlechte Runde mit meinem zweiten Satz Reifen. Wenn man zwei große Fehler macht, hat man momentan eben keine Chance, im Supercup ganz vorne zu stehen", erläuterte der Niederländer. "Die Konkurrenz ist enorm stark. Aber selbst wenn ich fehlerlos geblieben wäre, gegen Damien hätte es heute nicht gereicht. Er hat alles richtig gemacht und war unglaublich schnell unterwegs. Glückwunsch!"

Holzer bester Deutscher

Neben dem Iren zeigte der UPS-Porsche-Junior Marco Holzer (Bobingen) eine beeindruckende Leistung. Der 20-jährige Nachwuchspilot war mit seinem Porsche 911 GT3 Cup im Freien Training am Freitag zum allerersten Mal überhaupt auf der ungarischen Grand-Prix-Strecke unterwegs gewesen und hatte sich prompt die drittbeste Zeit gesichert. Bei der Jagd um die besten Startplätze wiederholte Holzer diesen Erfolg: Mit einem Rückstand von rund sechs Zehntelsekunden auf die Tagesbestzeit qualifizierte er sich als Dritter. Komplettiert wird die zweite Startreihe von Jaap van Lagen (Niederlande), der für das Damac Kadach Racing Team antritt.

"Am Anfang des Qualifyings dachte ich, dass ich schon schnell unterwegs bin. Allerdings fuhr ich mit dem ersten Satz Reifen nur auf Platz zwölf. Beim zweiten Versuch habe ich mich nochmals voll konzentriert und meine Leistung auf den Punkt gebracht", so Holzer. Schon beim letzten Carrera Cup-Renne in Nürburg landete der Porsche-Junior auf dem Podium. "Jetzt bin ich super glücklich, dass ich bei meinem elften Einsatz im Porsche auf dem dritten Startplatz stehe. Wenn morgen erneut eine Podiumsplatzierung dabei rauskommt, wäre es sehr schön."

Fünfter des Zeittrainings wurde der vierfache Supercup-Champion Patrick Huisman (Niederlande). Der 41-jährige startet in diesem Jahr für das Team Irwin Racing. Mit 20 Trainingsbestzeiten und 24 Laufsiegen hält Huisman einen einsamen Rekord im schnellsten internationalen Markenpokal der Welt. Hinter dem ehemaligen DTM-Fahrer wird Danny Watts (Großbritannien, SAS Lechner Racing) von Position sechs in den 16-Runden-Sprint starten.

Startplatz sieben ging an Lance David Arnold (Duisburg, SPS Performance – PZ Aschaffenburg). Dahinter folgten David Saelens (Belgien, Irwin Racing) und Mike Verschuur (Niederlande, HSF Porsche Eindhoven) auf den Positionen acht und neun. Zehnter wurde René Rast (Steyerberg, VELTINS MRS Racing), gefolgt von Chris Mamerow (Waltrop, Damac Kadach Racing Team), dem Dritten der Meisterschaftswertung. Der aktuelle Meisterschafts-Zweite Jan Seyffarth (Querfurt, Konrad Motorsport) qualifizierte sich lediglich für den 16. Startplatz.