Als dritter Fahrer konnte Adam Carroll einen Sieg in der GP2 Saison 2007 wiederholen. Auf dem Hungaroring unweit der ungarischen Metropole Budapest konnte der Brite das Samstagsrennen gewinnen. Kazuki Nakajima und Andreas Zuber belegten die Ränge zwei und drei. Timo Glock fiel nach einem unglücklichen Boxenstopp und einer Berührung mit Adrian Zaugg aus den Punkterängen. Javier Villa holte sich den achten Rang und damit die Pole für den zweiten Lauf.

Turbulente Anfangsphase

Am Ende der zwölften Runde löste Luca Filippi einen bösen Unfall aus. Der Italiener bog Eingangs der Start-Ziel-Geraden nach links in die Reifenstapel ab und schleuderte quer über die Strecke. Grund für den Unfall könnte eine vorhergegangene Kollision mit Nicolas Lapierre gewesen sein, bei der ein Aufhängungsteil beschädigt wurde. Dabei verteilte er neben Rädern und Flügeln auch viele kleine Trümmerteile auf dem Asphalt. Vitaly Petrov, Alexandre Negrao und Markus Niemelä, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Box waren, wurden mit ins Verderben gerissen. Für alle vier war das Rennen vorbei, sie konnten ihre Boliden aber aus eigener Kraft verlassen.

Schon vor dem Unfall und der folgenden Safety-Car-Phase ging es turbulent zu. Zwar fuhren sich die beiden iSport-Piloten Timo Glock und Andreas Zuber nicht ins Auto, hatten aber beide einen schlechten Start. Lucas di Grassi schoss zwischen den beiden hindurch an die Spitze des Feldes. Giorgio Pantano und Pastor Maldonado fanden immerhin den Weg an Zuber vorbei und reihten sich auf den Rängen drei und vier ein. In der zweiten Runde verlor der Österreich sogar kurzzeitig noch einen Platz an Carroll, holte sich diesen aber wenige Kurven später wieder zurück. Sébastien Buemi kam, wie schon am Nürburgring, nicht weit. Der Schweizer würgte seinen Motor kurz vor dem Start ab und musste aus der Boxengasse starten.

Turbulente Boxenstrategie

Timo Glock verlor seinen zweiten Platz beim Boxenstopp. Dort klemmte die Radmutter am rechten Hinterrad und der Hesse blieb länger stehen als geplant. Dutzende Runden später musste Glock die Hoffnung auf ein gutes Resultat endgültig begraben. Bei seiner Aufholjagd geriet der Deutsche mit Adrian Zaugg aneinander und drehte sich. Für Di Grassi war die Zeit an der Spitze ebenfalls gezählt. Der Brasilianer leistete sich einen Fahrfehler und musste Giorgio Pantano ziehen lassen. In der Gelbphase nach dem heftigen Unfall auf der Geraden überraschte Adam Carroll die anderen Piloten. Bernd Mayländer musste wegen der Trümmer langsam fahren, währen Carroll an der Box blitzschnell abgefertigt wurde und direkt hinter dem Safety-Car-Fahrer zurück auf die Strecke kam.

Der Brite konnte seine Führung beim Neustart verteidigen. Auf Platz zwei folgte Kazuki Nakajima. Der Japaner wechselte seine Reifen schon früh und drehte danach einige schnelle Runden, die ihn nach vorne brachten. Andreas Zuber konnte sich durch einige tolle Überholmanöver schon wieder auf den dritten Rang nach vorne schieben. Dann zeigte er, wie schnell das iSport-Auto ist. Teilweise fuhr der Österreicher eine knappe Sekunde schneller als die Spitzenreiter. Innerhalb von wenigen Runden rückten die ersten Drei zusammen, nachdem Zuber die Nachzügler ohne Boxenstopp hinter sich lies. Auch Giorgio Pantano machte sich noch Hoffnung auf einen Podestplatz. Deutlich wurde dies durch eine absolut schnellste Runde 13 Runden vorm dem Ziel.

Weniger turbulente Schlussphase

Für eins ist der Hungaroring seit seiner Erschaffung bekannt: Überholen ist beinahe so schwer wie im Großstadtdschungel von Budapest den richtigen Weg zum Hotel zu finden. Bis zur Zieldurchfahrt nach 41 Runden blieb die Reihenfolge an der Spitze bestehen, auch wenn sich die Abstände immer weiter verringerten. Adam Carroll freute sich über den zweiten Saisonsieg, Kazuki Nakajima feierte seinen fünften Podestrang in Folge, Andreas Zuber durfte über einen dritten Platz glücklich sein. Gar nicht freuen konnte sich Giorgio Pantano, der sieben Runden vor dem Ziel mit einem technischen Defekt ausfiel.

So rückte Lucas di Grassi auf den vierten Platz nach vorne und macht so Boden auf Timo Glock gut. In der Meisterschaft liegt der ART-Pilot nur noch vier Punkte hinter dem Tabellenführer. Borja Garcia und Roldan Rodriguez beendeten den zwölften Saisonlauf auf den Positionen fünf und sechs. Dahinter landeten Adrian Zaugg und Javier Villa. Die starten am Sonntag im Sprintrennen aus der ersten Startreihe. Villa konnte dies schon zwei Mal in dieser Saison für einen Sieg nutzen. Timo Glock verpasste den Sprung in die Punkte nur knapp. Im Windschatten seiner Vordermänner kam er auf Position zehn ins Ziel.