Er ist einer der Top-Favoriten auf den Titel in der GP2-Serie - aber nach dem ersten Test mit seinem neuen Arbeitsgerät, dem ART, ist Michael Ammermüller noch ein bisschen vorsichtig, was Prognosen angeht: "Es lief nicht schlecht", meinte er gegenüber motorsport-magazin.com, nachdem er sich vor allem am zweiten Tag immer im Spitzenfeld aufgehalten hatte. "Aber wirklich viel sagen kann man eigentlich noch nicht. Denn die Strecke von Paul Ricard ist einfach nicht besonders aussagekräftig und repräsentativ. Ob man da schnell ist oder nicht, bedeutet für den Rest der Saison meistens so gut wie nichts."

Grundsätzlich sei der ART aber "zumindest hier in Le Castellet" wohl schon besser gewesen als im letzten Jahr der Arden, "aber auch da muss ich natürlich dazu sagen, dass Arden auf dieser Strecke immer Probleme hatte und langsam war." Auf jeden Fall sei das Auto anders, "auch das Team ist ein bisschen anders, aber ich komme schon sehr gut zurecht, auch mit meinem Teamkollegen Lucas di Grassi. Wobei das normal ist, dass das bei Tests alles problemlos und locker läuft…" Dass der Brasilianer bei diesem Test ein paar Mal einen Tick schneller war als er selbst, stört Ammermüller dabei wenig: "Erstens war er nicht viel schneller, zweitens ist der in Le Castellet immer schnell und drittens zählt sowieso nur, wer dann ab Bahrain schneller ist…" Dafür, dass das dann wieder er ist, hat der Bayer über den Winter hart gearbeitet: "Ich habe sehr viel trainiert, war oft im Red Bull-Fitnesscenter in Salzburg. Ich bin wirklich fit, habe noch bessere Werte als letztes Jahr und hatte auch beim Test überhaupt keine Probleme. Ich hätte ruhig gleich noch mal 100 Runden fahren können."

Freizeit bis zum Barcelona-Test am 8./9. März hat Ammermüller jetzt aber nicht: "Ich muss gleich morgen nach Bahrain, für Werbeaufnahmen mit Red Bull", erzählte er, als wir ihn auf der Fahrt vom Flughafen zu einem kurzen Boxenstopp zu Hause im Auto am Telefon erwischten. Für ihn nicht in erster Linie Reisestress, sondern vor allem ein Vorteil: "Denn dadurch komme ich jetzt gleich mal dazu, auch den neuen Red Bull F1 zu fahren und zu sehen, wie da alles funktioniert. Und die Strecke lerne ich auch gleich kennen - bis jetzt war ich da ja noch nie. Das kann mir im April beim GP2-Auftakt nur helfen."