Kaum überzeugte er beim zweiten GP2-Wintertest in Paul Ricard als bester Rookie, da bereitet sich Bruno Senna schon mit der ihm eigenen Perfektion auf den dritten vor: "Ich fliege schon morgen wieder nach Spanien, um in Jerez ein bisschen Zeit zu haben. Ich will mir vor dem nächsten Test Anfang nächster Woche die Strecke, die ich ja noch nicht kenne, genau anschauen und sie auch mit dem Privatauto ein paar Mal abfahren", erzählte der Brasilianer im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Kleiner Nebeneffekt - so kann ich auch der englischen Kälte entfliehen - in Spanien sollte es ja ein bisschen wärmer sein."

In Jerez fährt Bruno dann ja erstmals die absoluten Top-Autos, den ART und den iSport - nachdem der geplante Tag mit ART am letzten Dienstag ja ausfiel: "Aber das Team war durch den Tod ihres Ingenieurs Steeve Marcel schon sehr geschockt. Ich denke, es war schon besser so, auch bevor vielleicht noch etwas passiert, weil vielleicht jemand unkonzentriert ist und einen Fehler macht..."

So fehlte Bruno dann zwar am Mittwoch ein voller Tag Fahrpraxis gegenüber den meisten seiner Konkurrenten, "aber ich bin schnell wieder rein gekommen. Am Vormittag war ich noch nicht ganz so schnell, da hat das Auto auch noch nicht richtig zu meinem Fahrstil gepasst. Aber am Nachmittag, nachdem ich das Team dann davon überzeugt hatte, das Auto ein bisschen nach meinem Geschmack umzubauen, war ich dann richtig schnell..." Dass solche Überzeugungsarbeit bei der Arden-Truppe kein leichtes Spiel ist, musste ja schon Michael Ammermüller im Laufe der Saison 2006 mehr als einmal feststellen, und auch Bruno machte jetzt diese Erfahrung: "Das ist schon bemerkenswert, die haben eine feste Vorstellung, wie ihr Auto zu sein hat... Aber als ich dann wirklich deutlich schneller wurde, habe ich schon gemerkt, dass sie mir dann auch immer mehr vertraut haben und am Ende sehr zufrieden waren."

Jetzt freut er sich schon darauf, festzustellen, "wie sich die anderen Autos anfühlen. Und mit jedem Testtag mehr lerne ich natürlich auch mehr dazu, werde auch sicherer in meinen Entscheidungen, was die Abstimmungsarbeit angeht. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden damit, wie das bisher in der GP2 für mich läuft."