Sieg und Meisterschaft in einem Rutsch: Jolyon Palmer ist der erste Sieger in Russland und gleichzeitig der Meister der Saison 2014. Damit ist Palmer der erste britische GP2-Champion seit Lewis Hamilton im Jahr 2006. Der DAMS-Pilot lag im Ziel 1,267 Sekunden vor Russian-Time-Pilot Mitch Evans. Das Podest komplettierte Raffaele Marciello für Racing Engineering. "Ein Blick auf die Liste der Meister ist einfach unglaublich", strahlte Palmer nach seinem Titelgewinn. "Das sind alle fantastische Fahrer. Dass ich nun zu ihnen gehöre kann mir keiner mehr nehmen - ein unbeschreibliches Gefühl."

Vandoorne im Pech

Bereits nach dem Start entwickelte sich ein hartes Duell um die Führung. Pole-Setter Stoffel Vandoorne musste seine Spitzenposition gegenüber Teamkollege Takuya Izawa abgeben, der von Startplatz drei an die Spitze stürmte. Bereits kurze Zeit später eroberte Vandoorne Platz eins aber wieder zurück. Titelanwärter Palmer arbeitete sich von Startplatz vier zunächst an Arthur Pic und schließlich auch an Izawa vorbei und übernahm Rang zwei. Vandornes Vorsprung schien zunächst aber groß genug und sowohl er als auch Palmer hatten am Start auf die weichen Reifen gesetzt.

Jolyon Palmer ist der zehnte Meister der GP2, Foto: Sutton
Jolyon Palmer ist der zehnte Meister der GP2, Foto: Sutton

Alles sah nach einem Sieg für den ART-Piloten aus, bis Stefano Coletti mit seinem Abflug für eine Safety-Car-Phase sorgte. Während Palmer und seine Verfolger noch rechtzeitig von der Box informiert wurden und zum Stopp abbogen, war Vandoorne bereits an der Boxeneinfahrt vorbei. Der Belgier versuchte von diesem Moment an, so lange wie möglich auf den weichen Reifen einen Vorsprung herauszufahren, um bei seinem Stopp nach dem Safety Car nicht zu sehr zurückzufallen. Am Ende musste er sich hinter Pic auf Rang fünf einreihen.

Duell um den Sieg

Palmer arbeitete sich nach seinem Stopp von Rang sieben schnell wieder in die Top-3 nach vorne, wo nur noch der Polesetter und Artem Markelov ohne Stopps vor ihm lagen. Hinter ihm arbeitete sich Evans mit schnellen Schritten durchs Feld nach vorne und machte Druck auf den Führenden. Eine schnellste Rennrunde jagte die nächste und die beiden Kontrahenten schenkten sich keinen Millimeter im Kampf um den ersten Sochi-Sieg. Am Ende hatte aber der spätere Meister Palmer die Nase vorne.

Felipe Nasr erlebte ein Rennen zum Vergessen, Foto: GP2 Series
Felipe Nasr erlebte ein Rennen zum Vergessen, Foto: GP2 Series

Drama um Nasr

Felipe Nasr, nach schwierigem Qualifying und Strafversetzung ohnehin nur von P12 gestartet, arbeitete sich in den ersten Rennrunden konstant nach vorne. Bereits in Runde eins unterlief dem Brasilianer aber ein schwerwiegender Fehler: In Kurve zwei überholte er außerhalb der Streckenbegrenzung und bekam dafür eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Doppelt unglücklich: Der Carlin-Pilot bog während des Safety Cars zu seiner Strafe ab und musste diese schließlich wiederholen. Das Endergebnis: Rang 18.

Daniel Abt arbeitete sich von Startplatz 13 bis auf Rang sechs nach vorne. Nach einem starken Überholmanöver drehte sich der Hilmer-Motorsport-Pilot allerdings und schied wenige Runden später aus.

Update: Der Achtplatzierte des Rennens, Julian Leal, erhielt nachträglich eine Strafe für eine Kollision im Hauptrennen mit Marco Sorensen. Damit verliert der Carlin-Pilot die Pole Position für das Sprintrennen in Sochi. Die Pole geht nun an seinen Kollisions-Gegner Sorensen von MP Motorsport, der von Platz neun auf den achten Rang nach vorne versetzt wurde.