Igor Mazepa, der Teambesitzer des Rennstalls Russian Time, ist tot. Der Russe starb am Dienstag in seiner Wohnung in Moskau an den Folgen eines Schlaganfalls. Mazepa wurde nur 40 Jahre alt. Im vergangenen Jahr feierte er mit Russian Time in der GP2 auf Anhieb den Gewinn der Team-Meisterschaft mit Sam Bird und Tom Dillmann.

"Ich bin völlig geschockt", twitterte Dillmann am Mittwochnachmittag. "Wir werden seinen Enthusiasmus vermissen. Danke für alles, du kannst stolz auf dich sein." Dillmanns Teamkollege Bird lieferte sich bis zum letzten Saisonrennen ein enges Duell um den Fahrertitel mit Fabio Leimer, welches der Schweizer am Ende für sich entschied. "Goodbye, mein Freund. Wir werden dich vermissen. Er gab mir eine Chance und unsere gemeinsame Saison werde ich nie vergessen", teilte der Brite Bird mit.

Für die Saison 2014 hat Russian Time erstmals zusätzlich einen Startplatz in der GP3-Serie. Mit Jimmy Eriksson wurde der erste Fahrer bereits verpflichtet. Mazepa arbeitete eng mit dem deutschen Teamchef Timo Rumpfkeil zusammen, der mit seinem Team Motopark aus Oschersleben seit vielen Jahren erfolgreich Nachwuchspiloten ausbildet. Mazepa und Rumpfkeil betrieben etwa zwei Teams unter dem Banner von Lotus im ADAC Formel Masters sowie der deutschen Formel 3. Der Plan sah vor, eine Karriereleiter für Formeltalente durch sämtliche Nachwuchsserien hindurch zu bilden.

"In all' den Jahren ist er für uns zu einer Art echtes Teammitglied geworden", trauerte Rumpfkeil. "Er war bei allen wichtigen Entscheidungen und Erfolgen an unserer Seite und hat uns mit Rat und Tat unterstützt, aber auch seiner leidenschaftlichen und emotionalen Art mitgerissen. Wir trauern um einen tollen Menschen, großen Enthusiasten und echten Freund. Unsere Gedanken sind mit seiner Familie, der wir in dieser schweren Zeit unser tief empfundenes Beileid aussprechen möchten. Igor wird uns fehlen."

Über Mazepa selbst war in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Der begeisterte Motorsport-Fan galt als großer Anhänger seines Landes und war stets stolz, mit dem ersten russischen Team in der Geschichte der GP2 anzutreten. Unter anderem managte er die Karriere des russischen Nachwuchsfahrers Artem Markelov, der im vergangenen Jahr für Lotus unter der Leitung von Rumpfkeil im deutschen Formel 3 Cup antrat.

Im Internet machten erste Trauerbekundungen schnell die Runde. "Unglaublich traurig zu hören, dass Igor Mazepa gestorben ist", twitterte Jon Lancester, der vergangenes Jahr für Hilmer Motorsport in der GP2 fuhr. "Er war ein echter Racing-Fan und so stolz auf sein Land." Das niederländische Team Van Amersfoort Racing teilte via Twitter mit: "Wir sind geschockt, von Igor Mazepas Tod zu hören. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden." Der ehemalige Formel-1-Fahrer Vitaly Petrov schrieb: "Für ihn war nichts unmöglich, ein echter Profi!"