Die Kosten sind im Motorsport dieser Tage das beherrschende Thema: Das bekommt nun auch der Nachwuchs zu spüren, namentlich die GP2. Um ein gesundes Fortbestehen der Serie jedoch auch langfristig gewährleisten zu können, haben sich die Verantwortlichen nun frühzeitig dazu entschlossen, die Weichen mehr in Richtung Effizienz zu stellen. Der einschneidendste Schritt dabei: Anders als zunächst geplant, wird es so schnell kein neues GP2-Auto geben. Der aktuelle Bolide aus dem Hause der italienischen Schmiede Dallara soll noch bis einschließlich 2016 gefahren werden - ursprünglich war geplant, dass das Auto nur bis 2014 eingesetzt wird. Wie Serien-Boss Bruno Michel bekanntgab, ist angedacht, das Gesamtbudget in Zukunft um mehr als zehn Prozent zu drücken.

Damit reagieren die Machthaber auch auf den Ausstieg von iSport und Ocean Racing vor der Saison, die auf Grund der angespannten Situation nicht ausreichend finanzielle Mittel mobilisieren konnten. "Nun, da wir davor stehen, ins zehnte Jahr der GP2 zu gehen, muss man sagen, dass die Serie generell sehr gut läuft", erklärte Michel. "Aber die Wirtschaftskrise hat alle hart getroffen und das spürt jeder. Daher verstehen wir auch, dass es sehr schwierig ist, 26 Fahrer zu finden, die ein gutes Budget mitbringen und dementsprechend haben wir nun Schritte eingeleitet, um die Kosten der Serie für die nächste Saison und die Jahre danach zu reduzieren." Zwar könne man wegen einiger ständig variierender Kosten keine genauen Zahlen angeben, aber eine signifikante Verbesserung werde definitiv eintreten. "In diesem Zuge bleiben wir auch beim aktuellen Auto - für sechs Jahre anstatt für drei."

Offen sei allerdings noch die Möglichkeit, ein umfangreiches Update-Paket einzuführen. "So haben wir es heuer ja auch in der GP3 gemacht", erklärte Michel und fügte an: "Da sich die F1 2014 mit den neuen Motoren so sehr verändert, müssen wir diesbezüglich noch etwas abwarten. Auf jeden Fall wären Updates aber billiger als ein komplett neues Auto." Ein weiterer Faktor, bei dem Michel Einsparungspotenzial ortete, sind die Frachtkosten. Durch etwaige Veränderungen im Rennkalender soll den Teams auch hier das Leben leichter gemacht werden. "Da kann man die Kosten mit etwas Geschick um die Hälfte kürzen, denn wir haben verstanden, dass sich der Markt einfach verändert hat", so der GP2-Chef. Auf Grund der nun angedachten Einsparungen hätten nicht nur alle aktuellen Teams zu verstehen gegeben, dass sie nach derzeitigem Stand gerne in der Serie bleiben würden - auch neue Teams hätten schon ihr Interesse signalisiert.