Am Ende war die Zeit schon abgelaufen und Stefano Coletti saß bereits am Rapax-Kommandostand und starrte wie alle anderen im Fahrerlager gespannt auf den Bildschirm, drehte mit James Calado der Schnellste des ersten Trainings und große Meisterschaftsfavorit doch noch eine schnelle Runde. Sekunden später stand fest: Diese reichte nicht für die Pole-Position sondern nur zu P2 hinter Coletti - und das mit gerade einmal vier Tausendsteln Rückstand.

Streit beim Wiegen

Dritter wurde im Qualifying am Freitag Felipe Nasr, wobei der Brasilianer auf Calado den gleichen Minimalabstand aufzuweisen hatte, wie der Brite auf die Spitze. Die Top-3 trennten im Sepang-Zeittraining folglich nur unglaubliche acht Hundertstel - für eine enge und spannende Saison scheint damit alles angerichtet. Hinter dem Spitzen-Trio belegte Fabio Leimer den guten vierten Platz. Serien-Rückkehrer Sam Bird wurde Fünfter, war jedoch in einen Zwischenfall mit Johnny Cecotto verwickelt. Dieser sorgte für einen kleinen Skandal, als er sich auf einer schnellen Runde scheinbar von Bird behindert fühlte.

Bird geriet mit Cecotto aneinander, Foto: GP2 Series
Bird geriet mit Cecotto aneinander, Foto: GP2 Series

Nachdem er den Briten überholt hatte, bremste der Arden-Fahrer ab, wartet auf den Russian-Time-Piloten und drängte diesen anschließend, wenn auch bei geringer Geschwindigkeit, von der Strecke. Die Rennleitung hat bereits eine Untersuchung angeordnet - dass Cecotto seinen 14. Startplatz behalten darf, scheint mehr als fraglich. Viel besser lief es da schon für den Teamkollegen des Venezolaners. Mitch Evans, GP3-Champion der letzten Saison und hoch geschätzter Neueinsteiger, konnte ein starkes Zeittraining zeigen und sich den sechsten Startrang sichern. Hinter ihm komplettierten Rio Haryanto, Rene Binder, Simon Trummer und Tom Dillmann die Top-10 der Startaufstellung.

Marcus Ericsson, der ebenso wie Calado als Mitfavorit auf den Titel gehandelt wird, enttäuschte auf Platz 13, bleib aber als letzter Fahrer noch innerhalb einer halben Sekunde mit der Pole-Zeit, was als weiterer Indikator für das äußerst enge Feld 2013 gewertet werden darf. Noch nichts mit der Spitze zu tun hatte Rookie Daniel Abt - der Deutsche kam in seinem ersten GP2-Qualifying nicht über Rang 22 hinaus. Für einen Eklat beim Wiegen im Parce Fermé sorgten derweil Sergio Canamasas und Nathanael Berthon, die hitzig über eine Situation auf der Strecke diskutierten, was schlielich sogar in einem kleinen Gerangel endete.