Fabio, in Barcelona testest Du erneut für Racing Engineering - wie kam es dazu?
Fabio Leimer: Wir wurden vor den ersten Testfahrten in Jerez von Racing Engineering gefragt, ob wir für das Team testen möchten - das Angebot klang sehr viel versprechend. Da die beiden Tage sehr zuversichtlich liefen, entschieden wir uns gemeinsam mit Racing Engineering dafür, noch einmal zwei Tage in Barcelona dran zu hängen. Die Zusammenarbeit zwischen den Ingenieuren und mir lief sehr gut und ich bin ja immer noch auf der Suche nach einem Cockpit für die kommende GP2-Saison.

Also wäre Racing Engineering eine Option für Dich, nachdem Du diese Saison für Rapax gefahren bist?
Fabio Leimer: Ja, natürlich. Zu 100 Prozent ist es noch nicht sicher, aber da ich jetzt noch einmal zwei Tage mit dem Team verbringe, geht es in diese Richtung. Unterschrieben ist noch nichts, doch wir arbeiten daran und sind zuversichtlich. Racing Engineering ist für uns ganz klar eine Option.

Eine weitere Option wäre die Formel 1…
Fabio Leimer: Ja, aber das ist zurzeit ziemlich schwierig. Im November werde ich hoffentlich beim Rookie-Test in Abu Dhabi fahren - wir sind nah dran und es sieht sehr, sehr gut aus. Trotzdem ist der Einstieg in die Formel 1 nicht leicht: In der einen Woche heißt es, dass es gut aussieht und in der nächsten dann nicht mehr. Deshalb kann ich da noch gar nichts Konkretes zu sagen, denn die Situation ändert sich täglich.

Vor kurzem klag alles noch sehr zuversichtlich. Ein Sponsor wollte angeblich Millionen für Dein Engagement in der Formel 1 investieren.
Fabio Leimer: So war das eigentlich gar nicht, das wurde von der Presse etwas hoch gepusht. Wir haben lediglich gesagt, dass wir mit mehreren F1-Teams in Kontakt stehen. Daraus wurde dann die Geschichte gemacht, dass ich sicher für Virgin fahren würde, obwohl noch überhaupt nichts klar war.

Sprich: Du hast zwar Kontakte in die F1, sicher ist aber noch nichts.
Fabio Leimer: Genau. Wir sprechen zwar mit Virgin und anderen Teams, doch einen Vertrag als dritter Fahrer oder Ähnliches habe ich noch nicht unterschrieben. Da ist noch alles offen.

Aber wenn der Weg in die Formel 1 führen sollte, dann erst einmal als Test- und Ersatzfahrer?
Fabio Leimer: Das kann man so pauschal nicht sagen, so etwas kann sich immer schnell ändern. Es kommt auch darauf an, ob noch Sponsoren kommen und welche Interessen diese verfolgen. Im Moment kümmern wir uns weiter um die kommende GP2-Saison und sprechen nebenbei mit den F1-Teams. Ein Platz in einem Rookieprogramm oder als dritter Fahrer wäre klasse. Dann hätte ich beispielsweise die Möglichkeit, an den Freitagen der Rennwochenenden zu fahren.

Also geht der Trend für Dich doch eher in Richtung GP2?
Fabio Leimer: Im Moment sieht es danach aus. Eigentlich war es unser erklärtes Ziel, nach zwei Jahren GP2 in die Formel 1 aufzusteigen. Da die vergangene Saison für mich aber nicht so gut lief, werde ich wohl noch ein Jahr in der GP2 fahren. Sicher ist das allerdings noch nicht, da im Moment diverse Verhandlungen laufen. Ich gehe davon aus, dass bald eine Entscheidung fällt.