Romain Grosjean hat das bisher spannendste Rennen der GP2-Saison 2011 für sich entschieden. Auf einem abtrocknenden Nürburgring gewann der Franzose mit einem knappen Vorsprung auf seinen Landsmann Jules Bianchi. Da Charles Pic und Giedo van der Garde keine Punkte holen, baute Grosjean seine Tabellenführung weiter aus.

Auf den ersten Metern bewies Schnellstarter van der Garde erneut sein Können. Zwischen Dani Clos und Sam Bird quetschte er sich vom dritten Startplatz aus in Führung, musste diese aber ausgangs der Mercedes-Arena wieder an Bird abgegeben. Nur wenige Meter später war der Rennsonntag für den Niederländer beendet: In Kurve fünf kollidierte er mit Clos.

Bianchi und Grosjean nutzten die Chance und übernahmen noch in der ersten Runde die Plätze zwei und drei. Als Sam Bird sich in der zweiten Runde einen Fahrfehler erlaubte, rückte das französische Duo sogar noch weiter nach vorne.

Vietoris kämpft sich nach vorne

Vietoris war schnell unterwegs, Foto: GP2 Series
Vietoris war schnell unterwegs, Foto: GP2 Series

Im Kampf um den Sieg schien zunächst Grosjean die besseren Karten zu haben. Er fuhr die schnelleren Rundenzeiten und setzte Bianchi unter Druck. Der ART-Pilot kam erst nach einigen Runden richtig in Schwung - dann aber richtig: Pro Runde war er eine Sekunde schneller als Grosjean und setzte sich immer weiter ab.

Auf Platz drei verlor Charles Pic in der Anfangsphase schon weit über zehn Sekunden auf die Spitze. Der dritte Franzose konzentrierte sich so auf seinen Zweikampf mit Luca Filippi, dass Esteban Gutierrez in der achten Runde gleich beide auf einen Schlag überholte und den dritten Rang übernahm. Innerhalb von wenigen Runden verkürzte Gutierrez den Rückstand auf Grosjean und zog dann scheinbar spielend vorbei.

Eine unglaubliche Aufholjagd startete Christian Vietoris vom 23. Startplatz. Aus der ersten Runde kam der Deutsche auf der 16. Position zurück, danach ging es immer weiter nach vorne. Zur Rennmitte lag der Lokalmatador bereits in den Top-10 und schaffte es wenig später sogar in die Punkteränge.

Richtig spannend wurde es, als die Strecke immer weiter abtrocknete und alle Fahrer nach und nach auf Slicks wechselten. Bianchi verteidigte die Führung, dahinter verlor Gutierrez nicht nur seinen rechten Hinterreifen, sondern auch den zweiten Platz an Grosjean. Luca Filippi, einer der ersten auf Slicks, Vietoris auf den dritten Rang nach vorne.

Entscheidung in der vorletzten Runde

An der Spitze waren die Abstände mittlerweile wieder auf ein Minimum gesunken. Bianchi führte nur noch eine halbe Sekunde vor Grosjean, Filippi lag auch nur zwei Sekunden zurück. Grosjean startete sogar eine erste Attacke, musste Bianchi aber wieder ziehen lassen. In der vorletzten Runde nutzte Grosjean einen kleinen Fehler seines Landsmanns und zog vorbei, auch Filippi wollte seine Chance nutzen, drehte sich bei seinem Angriff auf Bianchi aber.

Immerhin konnte der Italiener das Rennen fortsetzen und als Dritter hinter Grosjean und Bianchi beenden. Vietoris verpasste das Podium nach seiner tollen Aufholjagd nur um sechs Sekunden, hinter ihm schafften es Adam Carroll und Max Chilton ebenfalls in die Punkte. Fabio Leimer wurde hinter Sam Bird Achter, Julian Leal und Michael herck komplettierten die Top-10.